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Ausgabe vom 10.11.1995
Am 22. Oktober war Fidel Castro aus Anlaß des fünfzigsten Jahrestages der Vereinten Nationen nach 35 Jahren zum ersten Mal wieder in New York und forderte erneut die Aufhebung des ungerechten amerikanischen Embargos gegen Kuba. Einige Tage zuvor hatte der iberoamerikanische Gipfel in Bariloche (Argentinien) dieselbe Forderung gestellt, da „nur eine Geste der Vereinigten Staaten Fidel Castro erlauben kann, sein Land weiter zu öffnen“. Die bisherige Öffnung ist beachtlich, wenigstens auf wirtschaftlicem Geet. Das ausländische Kapital und das Geld der Exilkubaner sind willkommen. Das Investitionsgesetz vom 4. September 1995 gehört zu den liberalsten des Kontinents. Die politische Öffnung ist dagegen nach wie vor sehr begrenzt. Der soziale Zusammenhalt schwindet, und in Havanna findet eine zweite Revolution statt, die erneut das Leben der Kubaner aufwühlt.
■ Von unserer
Sonderkorrespondentin JANETTE HABEL *N*
■ Neue Kreuzzüge für eine neue Utopie: Internet und Kommunikationstechnologien lösen eine ideologische Euphorie aus, wie sie schon früher große Entdeckungen begleitet hat. Doch die gesellschaftlichen Probleme, die unsere Moderne prägen, werden durch Glasfaserkabel nicht gelöst.
■ Die mutmaßliche Vergewaltigung einer zwölfjährigen japanischen Schülerin durch drei auf Okinawa stationierte Soldaten der US-Armee hat große Demonstrationen gegen die Beibehaltung der Stützpunkte auf der Insel ausgelöst. Ungefähr 20 Prozent der Inselfläche sind mit US-militärischen Einrichtungen belegt. William Clintons Entschuldigung hat die – von Washington zurückgewiesene – Forderung nach Abzug der Truppen nicht hinfällig gemacht. Vor diesem Hintergund will der US-Präsident demnächst in Japan den fünfzsten Jahrestag des Verteidigungsvertrages zwischen beiden Ländern feiern.