In jeder Ausgabe präsentiert die deutschsprachige LE MONDE diplomatique eine/n (zumeist zeitgenössische/n) KünstlerIn mit ausgewählten Werken. So erhalten unsere LeserInnen kleine Einblicke in außersprachliche Darstellungen und Verarbeitungen individueller wie gesellschaftlicher Prozesse. Neben einem kurzen einführenden Text gibt es Hinweise auf aktuelle Ausstellungen und Kataloge zum Weitersehen.
Die Zeichnungen der niederländischen Künstlerin Maeve van Klaveren basieren auf ihren alltäglichen Gedanken und Beobachtungen, die sie zunächst schriftlich festhält. Sie beginnen meist als Bleistiftzeichnungen, auf deren Grundlage die Erzählung der Bilder sich dann durch den Zeichenprozess und die Farbgestaltung entfaltet. Die Künstlerin setzt zwar gefundenes Bildmaterial und eigene Fotografien ein, aber grundsätzlich entstehen die Bilder in ihrem Kopf, wie sie selber sagt. Die Stimmungen, die transportiert werden, sind ihr nicht weniger wichtig als die eigentlichen Sujets. Es sind eher lakonische, etwas rätselhafte Bilder, die sich durch eine zarte Melancholie auszeichnen; mir scheinen sie auch von der Neuen Sachlichkeit beeinflusst. Die Figuren sind alle weiblich. Männer kommen in den Bilderwelten von Maeve van Klaveren nicht vor.
Maeve van Klaveren, 1977 geboren, lebt und arbeitet in Utrecht. Vom 22. November bis zum 18. Dezember zeigt die Berliner Galerie Kristin Hjellegjerde eine Einzelausstellung mit neuesten Arbeiten der Künstlerin. Wir danken der Künstlerin und der Galerie Kristin Hjellegjerde für das Bildmaterial.
www.maevevanklaveren.nl, www.kristinhjellegjerde.com
Wilhelm Werthern