Kunst

In jeder Ausgabe präsentiert die deutschsprachige LE MONDE diplomatique eine/n (zumeist zeitgenössische/n) KünstlerIn mit ausgewählten Werken. So erhalten unsere LeserInnen kleine Einblicke in außersprachliche Darstellungen und Verarbeitungen individueller wie gesellschaftlicher Prozesse. Neben einem kurzen einführenden Text gibt es Hinweise auf aktuelle Ausstellungen und Kataloge zum Weitersehen.

Die Malerei von Katherine Bradford, geboren 1942 in New York, ist eher intuitiv. Sie arbeitet nicht mit Vorlagen oder Skizzen, sondern malt direkt auf die Leinwand. Ihre leuchtenden, traumartigen Werke lassen sich sowohl als abstrakte Farbfeldmalerei als auch als figurative, aber keinesfalls realistische Malerei beschreiben. Sie erzählen keine Geschichten, lassen stattdessen Raum für unsere eigenen Assoziationen.​

Schwim­me­r:in­nen und Superhelden ziehen sich durch ihr Werk. Allerdings sind die Figuren meist als reduzierte, gesichtslose Farbflecke dargestellt. Sie scheinen im Wasser oder im Raum zu schweben. Die Bilder zeichnen sich durch Humor, aber auch Melancholie und – wie bei „Fear of Waves“ – eine gewisse Abgründigkeit aus. Bis zum Frühjahr 2024 widmet das Kunstmuseum Schloss Derneburg Kathe­rine Bradford eine große Einzelausstellung. Außerdem ist sie mit sieben Arbeiten in der Gruppenausstellung „Who is Afraid of Stardust? Positionen queerer Gegenwartskunst“ bis 11. Februar 2024 im Kunsthaus und der Kunsthalle Nürnberg vertreten.​

Für das Bildmaterial (Fotos: Jens Ziehe) danken wir den Galerien Canada, New York, und Haverkampf Leistenschneider, Berlin, sowie der Hall Art Foundation.​

www.haverkampfleistenschneider.com

Wilhelm Werthern