Kunst

In jeder Ausgabe präsentiert die deutschsprachige LE MONDE diplomatique eine/n (zumeist zeitgenössische/n) KünstlerIn mit ausgewählten Werken. So erhalten unsere LeserInnen kleine Einblicke in außersprachliche Darstellungen und Verarbeitungen individueller wie gesellschaftlicher Prozesse. Neben einem kurzen einführenden Text gibt es Hinweise auf aktuelle Ausstellungen und Kataloge zum Weitersehen.

Alireza Varzandeh ist 1963 in Schiras (Iran) geboren. Er hat an der Universität Teheran und nach seiner Ankunft in Deutschland 1985 an der Fachhochschule für Kunst und Design in Köln studiert. Heute lebt und arbeitet er in Valencia und Köln. ​

Seine Arbeiten sind das Resultat eines aufwendigen Malprozesses. Die Motive basieren häufig auf Fotografien, die zunächst abstrakt skizziert, dann in Öl detaillierter aufgetragen und schließlich mehrere Male mit einem breiten, expressiven Pinselduktus in bis zu zwölf Schichten übermalt werden. Das Ergebnis sind verschwommene Motive, die zu vibrieren scheinen. Der schwungvolle, konturenlose Malstil sorgt für den Eindruck großer Spontaneität. Dabei ist der Einfluss des Impressionismus ganz unverkennbar. ​

Varzandeh betont, dass ihm die handwerkliche Komponente seiner Arbeit wichtig ist: „Ich sehe mich als Maler, als Handwerker.“ Zu seinen Sujets sagt er: „Ich male alles, was um mich herum geschieht.“ Es sind Szenen im häuslichen Umfeld, im Café, am Strand oder im Park. Für das Bildmaterial danken wir dem Künstler. Ab dem 1. August sind seine Arbeiten in der Caldwell Snyder Gallery in Montecito in Kalifornien zu sehen. ​

www.varzandeh-archiv.com

Wilhelm Werthern​