Kunst

In jeder Ausgabe präsentiert die deutschsprachige LE MONDE diplomatique eine/n (zumeist zeitgenössische/n) KünstlerIn mit ausgewählten Werken. So erhalten unsere LeserInnen kleine Einblicke in außersprachliche Darstellungen und Verarbeitungen individueller wie gesellschaftlicher Prozesse. Neben einem kurzen einführenden Text gibt es Hinweise auf aktuelle Ausstellungen und Kataloge zum Weitersehen.

Die starkfarbige Malerei und die Holzreliefs von Lucas Oertel zeugen von einem Blick für das Komische. Inspiriert sind sie nicht nur von den Impressionisten und der Naivität Henri Rousseaus, sondern ausdrücklich auch von der Malerei der DDR, insbesondere von Wolfgang Mattheuer. Der fleckige Pinselduktus, in dem Oertel seine Alltagsszenen malt, erzeugt Bewegung. Die Arbeiten mögen an den Blick eines Kindes erinnern, kindisch sind sie allerdings nie. Es geht ihm um eine „wildere Auseinandersetzung mit der Realität“, die Bilder haben durchaus auch etwas Anarchisches. Hinter der scheinbaren Harmlosigkeit steckt, wie er sagt, „eine große Ernsthaftigkeit, sowohl im Inhalt als auch in der Form“. Neben Malerei und Holzskulpturen befasst er sich auch mit Videokunst.​

Lucas Oertel, 1982 in Dresden geboren, hat an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden sowie an der UCLM in Cuenca, Spanien, studiert. Heute lebt und arbeitet er in Dresden. Für das Bildmaterial, dessen Copyright bei der VG Bild-Kunst in Bonn liegt, danken wir dem Künstler.​

Vom 26. April bis zum 25. Mai zeigt die Galerie Intershop in Leipzig Arbeiten von Lucas Oertel in seiner Ausstellung „Der Elefant im Raum“. www.galerie-intershop.de, www.lucasoertel.de

Wilhelm Werthern