Im August eskalierte der Streit zwischen den beiden mächtigsten Clans um die Kontrolle der Zentralbank, die die Milliarden aus dem Ölexport verwaltet. Die Machtbalance hat sich zugunsten der Haftars, der Herren des Ostens, verlagert. Die könnten sich ermutigt fühlen, die Regierung in Tripolis erneut herauszufordern.
von Wolfram Lacher
An der Uferpromenade von Tripolis steht ein repräsentativer Bau aus der italienischen Kolonialzeit. Es ist der Sitz der Zentralbank, das Petrodollars pumpende Herz der libyschen Volkswirtschaft, um das sich alle Konfliktparteien reißen.
Wenn ich in Tripolis bin, komme ich meist hierher, um den Gouverneur der Zentralbank oder seine Berater zu treffen. So auch an einem heißen Tag im letzten Juni. Seit meinem letzten Besuch hatte sich die Rivalität zwischen den beiden bewaffneten Gruppen zugespitzt, die weiterhin ihren Territorialanspruch mit Fahrzeugen vor dem Gebäude markierten: der „Apparat für Abschreckung“ (Jihaz al-Rada’) des langbärtigen Salafisten Abderrauf Kara und die „Behörde für den Schutz der Institutionen“ (Hay’at Amn al-Marafeq), die dem Lager eines ehemaligen Bäckers mit dem Spitznamen Ghanewa angehört. weiterlesen ...
Im August eskalierte der Streit zwischen den beiden mächtigsten Clans um die Kontrolle der Zentralbank, die die Milliarden aus dem Ölexport verwaltet. Die Machtbalance hat sich zugunsten der Haftars, der Herren des Ostens, verlagert. Die könnten sich ermutigt fühlen, die Regierung in Tripolis erneut herauszufordern.
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