Für Premierminister Keir Starmer und sein Beraterteam war das Vorbild stets die Labour Party unter Tony Blair. Und auf den ersten Blick konnte sich Starmers Wahlsieg im Juli letzten Jahres tatsächlich mit den Wahlerfolgen Blairs messen: Mit 411 Sitzen verfügte Starmer über die größte parlamentarische Mehrheit, die je eine Partei seit den beiden Wahlsiegen von Blairs „New Labour“ erzielt hat. Die hatte im Mai 1997 die Rekordzahl von 418 Sitzen und im Juni 2001 immer noch 412 Sitze erobert.
Doch wenn man genauer hinsieht, steht Starmers Regierung weniger stabil da. Seine Partei erhielt bei den Wahlen im letzten Jahr nur 33,7 Prozent der abgegebenen Stimmen, 1997 hatte der Stimmenanteil von Labour noch um 7 Prozentpunkte höher gelegen. Gegenüber den Parlamentswahlen von 2019 konnte die Partei ihren Wähleranteil um lediglich 1,6 Prozentpunkte steigern. Dass sie damit dennoch die Anzahl ihrer Parlamentssitze verdoppeln konnte, verdankt sie den Eigenheiten des britischen Wahlsystems (siehe Text auf Seite 10 rechts oben). weiterlesen ...
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