Liamine Zéroual, der derzeitige algerische Staatschef, wird bei den Präsidentschaftswahlen am 16. November dieses Jahres erneut kandidieren. Da es keinen Gegenkandidaten gibt, der auch nur geringe Aussichten auf Erfolg hätte, wird er wahrscheinlich sein eigener Nachfolger. So bleibt das Land in den Händen der Armee. Derweil nimmt die Gewalt im Lande zu, und es besteht wenig Hoffnung, daß mit dieser Wahl eine Rückkehr zum Frieden eingeleitet würde. Der anhaltende Konflikt beunruhigt alle Mittelmeerlnder,insbesondere Frankreich, das erst unlängst von einer Serie abscheulicher Attentate erschüttert wurde, deren Urheber nach wie vor unbekannt sind. Nur eine nationale Versöhnung könnte die algerische Tragödie beenden. Zwar sind die Dialogversuche zwischen den Machthabern und den Islamisten bislang gescheitert, die Kontakte jedoch sind nicht abgebrochen, auch wenn die Politiker beider Lager immer wieder von den jeweiligen Militärs gebremst werden, für die es nichts anderes gibt als Sieg oder Niederage.
■ Von
LHOUARI ADDI *N*