In unserem Textarchiv finden Sie alle Artikel aus der deutschen Ausgabe seit 1995. Ausgenommen sind die Artikel der letzten drei Ausgaben.
Aktuelle Ausgaben
Befristetes Kurzabo
Ausgabe vom 14.04.2000
Von
NOËLLE BURGI
und
PHILIP S. GOLUB *
Die Finanzkriminalität ist ein Markt wie jeder andere, eine blühende, durchstrukturierte Branche, für die die bekannten Gesetze von Angebot und Nachfrage gelten. Sein wesentliches Merkmal ist die Interessenverflechtung zwischen organisiertem Verbrechen, Wirtschaft und Politik. Die vollständige Liberalisierung des Kapitalverkehrs seit Ende der Achtzigerjahre, die kommunikationstechnologisch beschleunigte Aufblähung der Finanzmärkte und ihre Ablösung von der Realwirtschaft sowie das immer zuverlässigere Funktionieren der so genannten Steueroasen haben das Geschäft erleichtert. Seine Transaktionen und seine Profite sind zum bedeutenden Motor der weltweiten Kapitalexpansion geworden. Der politische Wille zur Überwindung dieses Systems ist nirgends erkennbar. Die gesetzliche Handhabe ist, gemessen an dem Tempo der Finanzströme, um mindestens zehn Jahre im Rückstand.Von
CHRISTIAN DE BRIE *
FÜNFUNDSIEBZIG Jahre lang hatten Tschechien und die Slowakei einen gemeinsamen Staat gebildet, bevor sie sich vor sieben Jahren zu zwei Staaten auseinander dividierten. Beide Länder stecken heute in einer tiefen ökonomischen, sozialen und politischen Krise. In der Slowakei hat die politisch äußerst heterogene Koalition der Meciar-Nachfolger die Schonzeit bereits hinter sich. Ihre rigide Sparpolitik stößt in weiten Kreisen auf Ablehnung. In Tschechien hingegen äußert sich die wachsende Abwehr gegen den bislang von Sozialdemokraten und Konservativen vorangetriebenen Wandel in einem Wiedererstarken der Kommunistischen Partei.Von
ADAM NOVAK *