In unserem Textarchiv finden Sie alle Artikel aus der deutschen Ausgabe seit 1995. Ausgenommen sind die Artikel der letzten drei Ausgaben.
Aktuelle Ausgaben
Befristetes Kurzabo
Ausgabe vom 13.09.1996
■ Die autoritäre Grundhaltung der französischen Regierung zeigte sich einmal mehr im vergangenen Monat. Am 23. August 1996 räumte die Polizei gewaltsam eine Pariser Kirche, transportierte die Beset
■ Zum ersten Mal seit 1991 hat Präsident Clinton am 20. August den Mindestlohn erhöht, damit, wie er betonte, Arbeit attraktiver wird als Sozialhilfe. Zweifellos geht es ihm auch darum, die fortschrittlichen Wähler davon abzuhalten, ihm bei der Wahl die Quittung für seine „Reform“ der bundesstaatlichen Armenfürsorge zu präsentieren, denn diese „Reform“ ist die rückschrittlichste Sozialmaßnahme in der jüngsten Geschichte der USA.
Ende Juli hat sich in San Salvador die lateinamerikanische Linke versammelt, um sich einer Herausforderung des ausgehenden Jahrhunderts zu stellen, die auf diesem Kontinent eine spezifische Bedeutung hat: dem Aufbau einer neuen Gesellschaft in einer von den USA und dem Kapitalismus beherrschten Welt, doch in Abgrenzung zum kubanischen Modell. Weit von einem Konsens entfernt, schwankte die Haltung der verschiedenen Strömungen zwischen Revolutionsnostalgie und Demokratisierungswillen. Dieser Widerspruh prä die ehemalige salvadorianische Guerilla und die daraus hervorgegangenen Bewegungen: in einer Situation, die bestimmt ist von Wirtschaftskrise und der Auflösung der Ideologien. Es fällt den Compañeros schwer, ihren neuen Platz zu finden.
■ Von MAURICE LEMOINE
Vor drei Jahren taten sich Russen, Norweger, Finnen und Schweden zusammen und riefen den Barentsrat ins Leben. Durch diese Initiative entstand im Nordosten Europas eine neue regionale Zusammengehörigkeit. Doch die drängenden geopolitischen Probleme der ehemaligen Sowjetrepublik Karelien lassen alle weiteren Fragen derzeit in den Hintergrund treten. Im Vordergrund der aktuellen Krisensituation steht der fortgesetzte lautlose Krieg um militärische Aufklärung und nukleare Abschreckung, den sich Moskau nd Wangton unter dem nordpolaren Packeis unverändert liefern. Stille Zeugen dieses Konflikts sind die verseuchten atombetriebenen Eisbrecher im Hafen von Atomflot und die Deponien für radioaktiven Müll, die von den Atom-U-Booten im Liznaja Fjord herrühren. Die transpolare Konfrontation hat nach dem Ende des Kalten Krieges nicht an Schärfe verloren, und so wächst inzwischen die Unruhe der Skandinavier, die endlich eine „Friedensdividende“ für sich verbuchen wollen.
■ Von ERLENDS CALABUIG ODINS