13.09.1996

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Aufstände

Elend und politische Ausweglosigkeit ziehen Gewalt nach sich. „Eine aufrichtige Regierung müßte eigentlich zugeben, daß der Terrorismus häufig Ausdruck berechtigter Empörung ist“, betont Alain Gresh.

Sackgassen

Im Nahen Osten könnte die unnachgiebige Haltung von Benjamin Netanjahu zum Ende des Friedensprozesses führen. Auswirkungen auf die Hamas-Bewegung sind zu befürchten, in der gerade die Kontroverse über die Fortsetzung der Selbstmordattentate in vollem Gange ist. Die Brotrevolten in Jordanien hingegen sind nicht nur eine Antwort auf das Ausbleiben der „Dividende des Friedens“, sondern vor allem auf die selbstherrliche Politik des Königs (Seiten 10 und 11). Das Embargo der UNO, das nun gelockert werden soll, hat Saddam Hussein nicht geschwächt, sondern im Gegenteil den Einfluß seines Clans gestärkt (Seite 7).

Demokratie

Auch das Abendland ist vor Erschütterungen nicht gefeit, denn die Demokratie, auf die es sich etwas zugute hält, steht und fällt mit der sozialen Frage. In Frankreich wachsen mit der Arbeitslosigkeit auch die Bedingungen für eine gefährliche Eskalation (Seiten 1, 14 und 15). In den USA wird die „Sozialreform“ von Präsident Clinton Millionen Menschen ins Elend treiben (ebd.). Korsika erlebt erneut einen „heißen“ Sommer und sucht Zuflucht bei altbewährten Sicherheiten (Seite 5). In einem politischen System, das immer unübersichtlicher wird, erscheint das direkt-demokratische Modell der Schweiz vielen interessant (Seite 4).

Le Monde diplomatique vom 13.09.1996