13.09.1996

Korsikas Angst vor dem Neuen

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Korsikas Angst vor dem Neuen

IM August fanden auf Korsika jede Nacht zwei Attentate statt. Erst am 22. August freilich erklärte die Cuncolta, das legale Aushängeschild des Front de libération nationale corse, FLNC Canal historique, einen im letzten Januar geschlossenen Waffenstillstand für beendet. Abgesehen von diesen Erschütterungen starrt die Insel wie gebannt auf ihre glorreiche Vergangenheit und verharrt in ihrem störrischen Widerstand gegen die Moderne. Hier zerfleischen sich die Clans, und Mafiosi finden Unterschlupf. Jedoch ist Korsika auch ein Vergrößerungsglas, in dem Frankreich und Europa sich betrachten können.

Von GABRIEL XAVIER CULIOLI *

Am 1. Juli flog in Bastia ein Auto mit zehn Kilo Sprengstoff in die Luft. Dabei kam ein Führer der Cuncolta ums Leben, ein weiteres Mitglied wurde schwer verletzt.1 Mit widersprüchlichsten Erklärungen wurde versucht, diese Rückkehr zur Gewalt plausibel zu machen. In jedem Falle hat die Explosion den Zerfall der längst in Mißkredit geratenen nationalistischen Bewegung und die allseits befürchtete, mittlerweile unvermeidliche Repression vorangetrieben.

Korsika fällt immer mehr einer selbstmörderischen Logik anheim, der offenbar auch Protestkundgebungen der leidtragenden Bevölkerung gegen den Terror und die beiderseitige Gewalt keinen Einhalt gebieten können. Außerhalb Korsikas genießt die Insel einen Ruf wie in den schlimmsten Jahren des vergangenen Jahrhunderts, als zahlreiche Abgeordnete den Verkauf der Insel für einen symbolischen Franc forderten.2 Die Wirtschaft steht kurz vor dem Ruin. Vor allem jedoch hat der schon wegen seiner „kontinentalen Angelegenheiten“ verachtete französische Staat auf der Insel jede Glaubwürdigkeit verloren. Alle beteiligten Parteien – der Staat, die Nationalisten und die traditionelle Politikerklasse – wirken wie gelähmt. Es hat den Anschein, als würden die Korsen dem erstbesten in die Arme laufen, der ihnen aus der verfahrenen Situation zu helfen verspricht, und sei es die verhängnisvolle Clanwirtschaft oder ein verkappter Mafioso.

Die Politik von Premierminister Alain Juppé wird offenbar an denselben Klippen scheitern, die schon früheren Experimenten zum Verhängnis wurden. Ihr inkohärentes, zumeist machiavellistisches Vorgehen schwankt auf fatale Weise zwischen blinder Repression und allzu nachgiebigen Zugeständnissen an Untergrundorganisationen.

1989 gelang es dem damaligen Innenminister Pierre Joxe, die nationalistische Untergrundbewegung zu spalten, indem er dem FLNC Canal habituel den Vorrang gab und zuließ, daß sich einige seiner Führer in mafioses Fahrwasser begaben. Sein Nachfolger, Charles Pasqua, setzte dann ganz offen auf den verfeindeten Bruder – den FLNC Canal historique und dessen Verbindungen zu bestimmten Kreisen des Rassemblement pour la république (RPR) sowie zu mafiosen Geschäftsleuten – in der Hoffnung, mit geringem Aufwand die lokale Ordnung aufrechtzuerhalten, und sei es um den Preis einer deutlichen Zunahme politischer Morde. Fühlt man sich da nicht an den Gaullismus und die Aktivitäten des Service d'action civique während des Algerienkrieges erinnert? Besser eine schlechte Ordnung als eine unkontrollierbare Unordnung.

Seit 1992 sind die Regierungsvertreter einer nach dem anderen dem korsischen Sumpf erlegen. Sie haben den elementarsten Grundregeln einer unvoreingenommenen Justiz zum Hohn die Gerechtigkeit der Staatsräson geopfert. Im Namen eines Friedens, der, wenn man die Geschichte kennt, unter den gegebenen Bedingungen illusorisch ist, haben sie die nationalistische Bewegung im Innern unwiderruflich gespalten und die örtlichen Staatsbediensteten zutiefst verunsichert. Polizeiinspektoren demonstrierten gegen ihre Vorgesetzten, Richter wandten sich öffentlich gegen die Haltung des Justizministers. Die Inkohärenz wurde zur Tragikomödie, als der FLNC Canal historique, der bevorzugte Gesprächspartner der Regierung, auf die Symbole eben dieses Staates das Feuer eröffnete und damit den Eindruck erweckte, eine bewaffnete Bande könne einer ganzen Nation ihren Standpunkt diktieren.

Solche Inkohärenzen konnten niemandem verborgen bleiben; sie mußten als unverzeihliche Schwäche gelten in einer mediterranen Welt, wo jeder Auseinandersetzung ein Abschätzen der Kräfteverhältnisse vorausgeht. Minister, die sich durch Machenschaften ihrer Mitarbeiter desavouiert sahen, wurden im besten Fall für alberne Schwätzer, im schlimmsten Fall für Lügner und Intriganten gehalten. Es konnte geschehen, daß die Behörden Ermittlungsverfahren gegen den FLNC Canal historique einstellten, wo noch der Justizminister treuherzig behauptete, die Zahl der aufgeklärten Delikte nehme ständig zu, obwohl die Justiz keinen der in den letzten drei Jahren begangenen Morde aufklären konnte.

Während der derzeitige Innenminister behauptete, er führe mit allen Seiten Gespräche, rühmte sich gleichzeitig ein Vertreter des FLNC Canal historique öffentlich, als einziger in Verhandlungen mit dem Innenministerium zu stehen. Es herrscht der Eindruck vor, als wolle der Staat die eine (die gewalttätigste) Fraktion der nationalistischen Bewegung gegen ihre feindlichen Brüder – und im Endeffekt gegen die korsische Gesellschaft selbst – ausspielen, um sich einen Frieden nach Maß zu schneidern, der die Billigung eines Teils der RPR und der „Freunde der Spielkasinos“ genösse.

Angst und Mißtrauen halten Korsika umklammert. Seine Selbstachtung sieht sich zusehends in den Schmutz gezogen. Unbekannte haben die Insel mit Flugblättern überzogen, auf denen die Namen angeblicher Mörder und ihrer Verbindungsleute bei der Polizei sowie deren Privatleben in die Öffentlichkeit gezerrt werden. Die beiden Flügel des FLNC haben ihrerseits diese Schlammschlacht mit „Enthüllungen“ über die jeweils andere Partei weiter angeheizt, ohne wahrzunehmen, daß sie damit ihre eigene Glaubwürdigkeit untergruben. Polizeibeamte gaben Vernehmungsprotokolle preis, aus denen sich vage Anschuldigungen ableiten ließen, was in einigen Fällen zu Morden führte. Hinter diesen zwielichtigen Machenschaften stecken hohe Staatsbeamte im Verein mit Führungskadern der nationalistischen Bewegung; auf keiner der beiden Seiten läßt sich der Anteil an verblendetem Dilettantismus leicht von vorsätzlicher Irreführung unterscheiden. Das Ergebnis ist jedenfalls blutig. Sechzehn Tote unter den Nationalisten und etliche Morde, die noch vor ihrer Ausführung angekündigt wurden.

Unabhängigkeit, Überseeprovinz, Freihandelszone – Losungsworte werden aufgeworfen und kommentarlos zurückgezogen. Keiner blickt mehr durch. Um der eigentlich anstehenden Debatte über die Gewalt oder über den anzustrebenden Status aus dem Wege zu gehen, überläßt sich Korsika dem Willen nationalistischer bzw. in Clans organisierter Minderheiten, bezichtigt sich aber gleichzeitig der Feigheit: Korsika, das gerne so heroisch wäre wie noch in den Geschichtsbüchern, kuscht vor ein paar hundert seiner Söhne, die es terrorisieren, zugleich aber auch faszinieren. Im übrigen ähnelt das Bild, das sich seinem Blick nach Frankreich bietet, auf erschreckende Weise dem eigenen: eine Nation, hin- und hergerissen zwischen dem frommen Wunsch nach einem starken Staat unter Führung eines mythischen Bonaparte und der schmerzlichen Dezentralisierung zugunsten eines vereinten Europas...

Auf diesem Kurs steuert Korsika durch den Sturm neoliberaler Umwälzungen: eine untergehende Welt, deren Bevölkerung zu 60 Prozent in den beiden großen Küstenstädten lebt, die sich aber nach wie vor selbst als Gesellschaft von Gebirgsbewohnern und Schäfern sieht; eine Insel, die einem Traum von Freiheit nachhängt, der sich darin erschöpft, nach Paris zu schauen und von dort Subventionen zu ergattern; die nach Gerechtigkeit dürstet, ihr aber keine Geltung verschafft. Hinter diesen Nebelschwaden zeichnen sich die Umrisse der Sieger ab. Auf den ersten Blick könnten das diejenigen sein, die den berühmten Dialog der Stärke zugunsten des FLNC Canal historique erdacht haben, der zur Selbstvernichtung der nationalistischen Bewegung führte; der französische Staat also. Aber es gibt Siege, die sind verheerender als manche Niederlage. So hat die nationalistische Bewegung innerhalb weniger Jahre jede Legitimität bei der Bevölkerung eingebüßt; doch die Probleme Korsikas bestehen unverändert fort, der Haß nimmt eher noch zu und mit ihm auch die Nationalisten, die sich um jeden Preis als Retter eines Volkes aufspielen müssen, das nichts mehr von ihnen wissen will.

Der eigentliche Sieg aber gehört der korsischen Unterwelt, die über Immobilienbetrug und Spielkasinos (meist auf dem afrikanischen Kontinent) mit der internatialen Mafia verbunden ist. Paradoxerweise konnte die Mafia hier dank eben jenen Leuten Fuß fassen, die sie jahrelang von der Insel ferngehalten hatten: den Nationalisten. 1990, als sich die Spaltung des FLNC anbahnte, wurden erste Anzeichen einer mafiatypischen Verbindung von organisierter Kriminalität mit Teilen der traditionellen Politik sichtbar. Einige Kämpfer des FLNC Canal habituel fühlten sich durch die politische Unterstützung der Sozialisten animiert und vom Schweigen ihrer gleichwohl mehrheitlich ehrlichen Mitkämpfer ermuntert, in der Region von Ajaccio die Grundlagen für mafiose Aktivitäten zu legen. Der Versuch blieb allerdings in den Anfängen stecken, weil die Rechte wieder an die Macht kam. Der eher neoliberalen Ideen zuneigende FLNC Canal habituel sollte dann unter Beweis stellen, daß es seine Berufung nicht ist, systematischen Terror zu verbreiten, sondern vielmehr die Entfaltung eines hemmungslosen Wirtschaftsliberalismus zu begünstigen.

Der FLNC Canal historique hingegen schöpft aus den Tiefen der korsischen Seele, ihrer instinktiven Neigung, sich nur auf Machtverhältnisse zu verlassen und dem Staat als fremder und fremdländischer Institution zu mißtrauen. Er setzt wenig auf Einzelpersonen. Pierre Poggioli hat errechnet, daß die Cuncolta, seine legale Vertretung, mehr als 70 Personen an die Spitze der Organisation gebracht hat, die später ohne weitere Erklärung jede leitende Funktion verloren.3 Anlaß für die Feinde des Canal historique, sich auf einfältige Weise über die „Eifersüchtelei“ und den „Neid“ der Verantwortlichen des Canal historique lustig zu machen und über die kleinen Revolverhelden aus den Elendsvierteln von Lupino, von Montesoru, von Salines herzuziehen, die sie als „mongs“ (Mongolen), also Korsen fragwürdiger Abstammung, beschimpften. Doch sie haben nicht bemerkt, mit welcher kriminellen Härte diese Organisation einen sozialen Rachefeldzug verfolgt. Der FLNC Canal historique ist die moderne Variante des Banditismus, der in der Zeit um 1870 entstand, eine Art sozialer Fahrstuhl für junge Männer ohne Zukunft.

Hinter dem mafiosen Filz zeichnen sich die ökonomischen und sozialen Schwächen eines Inselstaates ab, der vor den Erfordernissen der Modernisierung zurückschreckt. Die Verbindungen des FLNC Canal historique zu „Paten“ aus der südkorsischen Halbwelt sind ein Zusammentreffen mehrerer Randgruppierungen der Insel: einer Mikroregion, dem Valineo, die von Ajaccio wie Bastia ignoriert wird; einem Flügel des RPR, der schon ungeduldig vor der Behausung des alten und geschwächten Clanchefs Jean-Paul de Rocca Serra in Bereitschaft steht; den nationalistischen Leadern der Gegend um Sartene, die regionalen Machtträumen nachhängen; den Geschäftsleuten von Propriano, die ihren Wirkungskreis gerne über die enggezogenen Grenzen ihrer Heimatgemeinde hinaus ausweiten würden; schließlich den südkorsischen „Paten“, die durch die erdrückende Gegenwart von Jean-Do Fratoni, durch den Zusammenbruch der French Connection und durch die nationalistische Gefahr lange zum Schweigen verurteilt waren.

Die Entladung dieser angestauten Energien hat 1991 mit den ersten Toten zu einem regelrechten Erdbeben geführt. Zunächst noch verbreitete sich das Übel schleichend und konnte von der Spaltung der beiden FLNC profitieren. 1993 dann kam es mit dem Kriegsbeginn unter den Nationalisten voll zum Ausbruch. Das Scheitern der Freihandelszone sowie die dunklen Machenschaften von Polizisten und Richtern sollten eine blinde Gewalt provozieren, die im Gegenzug staatliche Repressionen hervorrief. Der FLNC Canal historique nahm zuerst die „schwachen Glieder in der Kette“ ins Visier, das heißt all jene, die Verbindungsfunktionen zwischen dem Untergrund und der traditionellen Politikerklasse übernommen hatten. So bleibt der Tod die Handschrift von Männern, die nichts zu bieten haben außer beschwörenden Parolen, die das korsische Volk nach all den Dramen und Inkohärenzen längst nicht mehr hören will.4

Jeder rechnet noch für diesen Herbst mit einem blutigen Ende einer Epoche, die in den siebziger Jahren mit der Abwanderung in den Untergrund begonnen hat, einer Epoche der Leichenzüge, der Verzweiflung und des müden Zorns. Die nationalistische Bewegung verkörpert sich heute nur mehr in diesen unermüdlichen Sargträgern.

Ein tiefes Mißtrauen gegenüber den Fehlern und der schändlichen Komplizenschaft des französischen Staates hat sich den Insulanern eingeprägt. Jeder setzt mittlerweile auf die Stärke und die Strukturen traditioneller Solidarität. Unter der Asche entsteht erneut der Geist der Clanwirtschaft, des reglosen und verängstigten Korsikas.

Ein Vierteljahrhundert Inselgeschichte geht tragisch zu Ende, ohne daß ihr „Geheimnis“ geklärt worden wäre. Auch die Frauen des „Manifeste pour la vie“, die in den Straßen von Ajaccio ihre Wut über die Gewalt des Untergrunds und die Mitschuld der Pariser Regierung hinausschreien, haben keine Antwort auf diese quälende Frage. Durch ihre Wendung zum Faschismus verurteilte die Autonomiebewegung der Zwischenkriegszeit alle diese widersprüchliche Insel betreffenden Fragen zum Schweigen – eine Insel, die einerseits die Wiege eines demokratischen Traums ist5, andererseits eine masochistische Bereitschaft zeigt, ihr Schicksal tatkräftigen Minderheiten zu überantworten, seien diese nun Clans oder Nationalisten. Deren interner Krieg wird in die Annalen eingehen als der Schiffbruch einer Ideologie, die sich offen und großzügig gab, jedoch ähnlich wie im Baskenland und in Irland dem Wunsch eines Volkes nach Frieden nicht Rechnung zu tragen wußte.

In diesem anbrechenden 21. Jahrhundert schlägt die Stunde der wirtschaftlichen, politischen und menschlichen Entscheidungen. Mit der Globalisierung, dem Triumph des Neoliberalismus und den Forderungen Europas ist die Zeit für launische Ausflüchte und Winkelzüge ein für allemal vorbei. Doch genau vor diesem politischen Reifeprozeß hat Korsika Angst. Sich entscheiden ist ihm eine Qual. Gestern entschied es sich gegen Pisa und für Genua.6 Dann entschied es sich für die Freiheit, weil ein geeigneter Beschützer fehlte. Der Nationalismus verkörperte den Wunsch nach Anschluß an eine größere Nation, die die Unterschiede respektierte. Die unablässige Forderung nach Unabhängigkeit in den Schriften der Nationalisten wirkt heute wie eine gefährliche Fata Morgana; denn alle sind sich über eines im klaren: Eine Unabhängigkeit würde augenblicklich wirtschaftlichen Ruin und Bürgerkrieg bedeuten.

Was ist also zu tun und zu sagen, angesichts einer Wirklichkeit, in der Vernunft und nicht Träumereien das Wort haben sollten? Bislang hat das korsische Volk, wenigstens insgeheim, eine Form der Gewalt gutgeheißen und – oft zu Recht – einen Wohlfahrtsstaat gegeißelt, von dem es gleichwohl stark profitierte. Die Insel verschlingt riesige Subventionen, weist aber ausgedehnte Armutsgebiete auf und wird von der Gewalt ihrer Ärmsten in Schach gehalten. Man wird fragen: Wohin fließen die Milliarden, die jedes Jahr von Frankreich und von Europa bereitgestellt werden? Wann wird dieses berühmte Volk seine Stimme erheben, ohne daß das Kriegsgeschrei einzelner seine Worte übertönt? Und warum sollte man nicht die Lösung auf der Insel suchen statt in diesem Paris, das mal rettende Vorsehung, mal Brutstätte alles Bösen ist, sich dabei aber unentwegt als gerissene und autoritäre Rabenmutter aufführt.

dt. Barbara Kleiner

1 1989–1990 spaltete sich der FLNC in drei Teile: der FLNC Canal historique (der sich an der bewaffneten Aktion ausrichtet), der FLNC Canal habituel (eher ideologisch ausgerichtet) und die Resistenza.

2 „Wenn die Korsen sie wollen, dann sollen sie sich die Unabhängigkeit doch nehmen!“ rief am 25. Mai 1996 Raymond Barre, ehemaliger Premierminister und heutiger Bürgermeister von Lyon, in einer Rundfunksendung.

3 Pierre Poggioli, „Journal de bord d'un nationaliste corse“, L'Aube, Paris 1996. Der Autor war bis 1989 Exponent des FLNC und erzählt seine grauenvolle Reise durch das Innere dieser Bewegung.

4 Siehe dazu Gabriel Xavier Culioli, „Korsika: Gefangen in seiner Geschichte“, Le Monde diplomatique, August 1995; „La Corse démasquée“, Les Dossiers du Canard enchainé, Juli 1996

5 1735 erarbeitete die korsische Elite die erste demokratische Verfassung in moderner Zeit, und nach einer Bedenkzeit von drei Jahrzehnten entscheidet sie sich für das „wirklich“ allgemeine Wahlrecht, das heißt auch für Frauen.

6 Auf der Höhe des Handels- und Seekriegs, den Genua und Pisa sich im 11. und 12. Jahrhundert lieferten, war die Kontrolle über Korsika eine gefährliche Waffe. Zu dieser ereignisreichen Geschichte siehe die sehr vollständige Histoire de Corse von Michel Vergé- Franceschi, Le Félin, Paris 1996.

* Schriftsteller, Autor von „La Terre des Seigneurs“, DCL, Ajaccio 1996

Le Monde diplomatique vom 13.09.1996, von Gabriel Xavier Culiol