Archiv: Texte

In unserem Textarchiv finden Sie alle Artikel aus der deutschen Ausgabe seit 1995. Ausgenommen sind die Artikel der letzten drei Ausgaben.
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Ausgabe vom 11.02.2005


  • Demnächst wird die Erinnerung an den Holocaust ohne die Überlebenden auskommen müssen. Schon jetzt rücken die Erinnerungen derjenigen, die als Kinder den Holocaust überlebten, in den Vordergrund. Mit Soazig Aarons Roman „Klaras Nein“ ist letztes Jahr in Deutschland auch der erste Roman einer Nachgeborenen erschienen. Die Erinnerungen der einstigen Kinder, die in den Lagern, Ghettos oder Wäldern überlebten, unterscheiden sich von den Zeugnissen der Erwachsenen, konstatiert der israelische Schriftsteller Aharon Appelfeld, der nach seiner Flucht aus einem Arbeitslager im Wald bei Bauern, Prostituierten und Dieben Unterschlupf fand und sich dann als Küchenjunge der Roten Armee anschloss.Von
    AHARON APPELFELD
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  • Von
    IGNACIO RAMONET
  • Von
    CLAUS KOCH
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  • Die Medien in den Nachfolgestaaten der UdSSR spielten für die Entwicklung der Demokratie keine große Rolle. Doch der Machtwechsel in Georgien und der Ukraine hat den Journalisten zu neuer Geltung verholfen. Wie lange, hängt von ihnen ab.Von
    VICKEN CHETERIAN
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  • DIE Freude ist groß über das Friedensabkommen für den von einem halben Jahrhundert Bürgerkrieg zerrissenen Sudan. Doch Skepsis und Hoffnung halten sich die Waage. Die Abmachungen der zwei größten Kriegsparteien lösen nicht alle Konflikte. Ausgeklammert bleibt der Konflikt in Darfur. Und unberücksichtigt bleiben auch die Interessen kleinerer Minderheiten. Zudem ist fraglich, ob die Vereinbarungen tatsächlich umgesetzt werden. Von
    GÉRARD PRUNIER
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  • DIE Zeit läuft. Bis 2020, wenn die letzte Übergangsfrist endet, will die EU die besondere Förderung einstellen, die Europa seinen früheren Kolonien zukommen lässt. Wichtigster Zwischenschritt: Bis 2007 sollen sechs regionale Freihandelsabkommen die Vorzugsbehandlung von 78 Ländern Afrikas, der Karibik und des Pazifiks ablösen. Was einmal als kräftige Entwicklungshilfe begann, ist heute nur noch eine „schlanke Struktur für den Informationsaustausch“.Von
    RAOUL MARC JENNAR
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  • ZEHN Milliarden Dollar soll Saddam Hussein aus dem „Oil for Food“-Programm der Vereinten Nationen abgezweigt haben. Der US-Kongress schäumt vor Wut und nutzt den Skandal, um mit der UNO abzurechnen. Dabei spielten die USA innerhalb der UNO, im Weltsicherheitsrat und in den Gremien, die das Irak-Embargo bis ins Einzelne überwachten, eine entscheidende Rolle. Rätselhaft, wie Saddam Hussein Rohöl auf Tankern außer Landes geschmuggelt haben soll, wenn für die Überwachung des Persischen Golfs die US-Marine zuständig war.Von
    JOY GORDON
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  • Die Wahlen im Irak waren ein erster Schritt in Richtung Demokratie. Doch die unterschiedliche Beteiligung der wichtigsten Gruppen erschwert die nächste Aufgabe: den Staat gegen die zentrifugalen Kräfte zusammenzuhalten.Von
    S. FISCHER
    und
    CH. REUTER
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  • MOUNTIES lautet der Spitzname der kanadischen berittenen Polizisten. Doch die Truppe ist weder harmlos noch bürgerfreundlich, wenn es um die Unabhängigkeit Québecs und um vermeintliche Terroristen geht. Um die Separatisten zu schwächen, war den Mounties fast jedes illegale Mittel recht. Nach den Anschlägen vom 11. September übermittelten sie ihren Kollegen in den USA „Erkenntnisse“ über kanadische Staatsbürger, die nicht nur unautorisiert, sondern auch falsch waren. Maher Arar, Kanadier syrischer Abstammung, wurde in New York festgenommen, nach Syrien abgeschoben und dort für ein Jahr inhaftiert.Von
    MICHEL GOURD
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  • Die Katastrophe in Südasien hat eine weltweite Hilfsbereitschaft ausgelöst. Wichtiger wäre es, ökologische und ökonomische Lehren, etwa zur Erhaltung der Mangrovenwälder, zu ziehen. Und die Menschen in Afrika und Asien, die von Katastrophen am meisten bedroht sind, zum nachhaltigen Wirtschaften zu befähigen.Von
    FRÉDÉRIC DURAND
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  • WIEDERAUFBAU darf nicht zu Lasten von Reformen gehen“ – das nahm sich die internationale Gemeinschaft vor, nachdem der Hurrikan „Mitch“ 1998 Zentralamerika verwüstet hatte. Alte Fehler sollten vermieden, neue Wege in der Entwicklungspolitik eingeschlagen werden. Doch die Bilanz nach sechs Jahren fällt wenig positiv aus. Zwar ist die Infrastruktur von Honduras und Nicaragua, den beiden am stärksten betroffenen Ländern, weitgehend wiederhergestellt. Aber die sozialen Verhältnisse haben sich trotz der Katastrophenhilfe von 4,2 Milliarden Dollar nicht verbessert. Und von den großen Entschuldungsinitiativen kommt kaum etwas bei den Armen an.Von
    ANGEL SALDOMANDO
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  • Am 23. Januar dieses Jahres haben Indien und China ihre seit 1962 auf Eis liegenden Grenzverhandlungen wieder aufgenommen. Zugleich entwickelt sich eine neue Debatte um die Identität des Kontinents. Dabei plädieren manche Intellektuelle angesichts der Macht der Vereinigten Staaten von Amerika für ein auf Asien beschränktes Bündnissystem. Andere möchten dem asiatischen Kontinent eine übernationale Identität zurückgeben, die sich jenseits der Dichotomie Orient versus Okzident definiert.Von
    WANG HUI
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  • DER Kolumbienplan, der im Herbst 2000 zwischen der US-Regierung und Bogotá vereinbart wurde, hat den Kampf gegen die kolumbianischen „Narkoterroristen“ zur Chefsache, also zur Sache Washingtons gemacht. Doch während das Land keineswegs befriedet wurde, hatte der Plan unerfreuliche Folgen für die Nachbarländer. Panama wurde zum Fluchtziel nicht nur vertriebener Kolumbianer, sondern auch des Drogenkapitals. Und Venezuela wie Panama fühlen ihre Souveränität bedroht, seit US-Soldaten und kolumbianisches Paramilitär an ihren Grenzen operieren – und zuweilen auch über die Grenzen hinweg.Von
    HERNANDO CALVO OSPINA
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  • ZWEIFELSFREI war die Entführung von 32 westlichen Touristen in Südalgerien zu Beginn des Jahres 2003 für die algerische Regierung sehr nützlich. Indem eine Verbindung zwischen den Geiselnehmern und al-Qaida behauptet wurde, konnte Algier endlich seine Beziehungen zu Washington verbessern. Die neue geostrategische Bedeutung des Landes für die USA erlaubt auch mehr Unabhängigkeit gegenüber der EU und Frankreich. Eine Reihe von Indizien deutet nun darauf hin, dass nicht Bin Laden, sondern im Gegenteil der algerische Geheimdienst aktiv in die Geiselaffäre verstrickt war.Von
    SALIMAH MELLAH
    und
    JEAN-BAPTISTE RIVOIRE
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  • Rettungsdienste kommen schneller zum Unfallort, geschäftliche und private Treffen sind leichter zu vereinbaren und zu verlegen – Handys haben unser Leben vereinfacht. Doch damit geht ein erbarmungsloser technischer Modernisierungszwang einher, der auch unser Sozialverhalten verformt. Von
    DAN SCHILLER
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