08.02.2008

Lieber tot als feige

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Lieber tot als feige

Die nepalesischen Gurkhas sind Großbritanniens vergessene Soldaten von Cédric Bosquet

An einem Hang beackert ein hagerer alter Mann sein Reisfeld. Ein Büffel zieht den Pflug durch den matschigen Boden. Der kleine Acker muss eine Familie ernähren, vor allem mit Reis oder Mais, manchmal auch mit Hirse oder ein paar Kartoffeln.

Jeden Abend nach getaner Arbeit setzt sich Managre Gurung auf die Stufen vor seiner Hütte, zündet sich eine Zigarette an und betrachtet die schneebedeckten Berge des nepalesischen Himalaja. Die Pause ist der einzige Luxus, den sich der bescheidene Bauer gönnt. Aus der Nähe betrachtet, erkennt man in seinem von tausend Falten zerfurchten Gesicht die tibetisch-mongolischen Züge eines Gurkha.

Heute kennt man die Gurkhas als die letzte Kolonialtruppe der britischen Armee. Doch die Gurkhas sind ein Volk, ihre Dynastie reicht bis ins 9. Jahrhundert zurück. Mitte des 18. Jahrhunderts übernahm ein Gurkha die Herrschaft über das Königreich Nepal. Die Soldaten der Gurkha-Dynastie galten als die „Tapfersten der Tapferen“, deren Parole „Lieber tot als feige“ einen ebenso erschaudern lässt wie der Anblick des Khukuri (Kukri), ihres traditionellen Krummdolchs.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts setzten die Gurkhas sich gegen die Ostindien-Kompanie (East India Company, EIC) zur Wehr, doch 1816 wurden sie endgültig besiegt. Nepal wurde britisches Protektorat. Die Engländer sollen so beeindruckt vom Mut ihrer Gegner gewesen sein, dass sie unter den tapferen Gurkhas Söldner rekrutierten. So bekämpften sie 1857 auf britischer Seite die große Rebellion der indischen Sepoy gegen ihre britischen Offiziere.1

Noch im selben Jahr ließ die Ostindien-Kompanie offizielle Gurkha-Truppen aufstellen. Im Auftrag der britischen Krone nahmen die Gurkhas an fast allen Feldzügen vom 19. Jahrhundert bis heute teil. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg kämpften in den Gurkha-Regimentern der Briten etwa 250 000 Soldaten.2 Selbst in den Falklandkrieg wurden 1982 Gurkha-Truppen geschickt.

Der Bauer Managre hat in Malaysia gedient (1948 bis 1960) und war auch 1962 bei der Aufstandsbekämpfung im damaligen britischen Protektorat Brunei dabei. Seine Söhne trugen die britische Uniform im Golfkrieg von 1991, bei den Nato-Operationen im Kosovo und beim UNO-Friedenseinsatz in Bosnien (1999). Bis heute dienen nepalesische Soldaten der britischen Krone auf den gefährlichsten Schlachtfeldern der Welt, wie in Afghanistan oder im Irak.

Diese Einsätze sind in mancher Hinsicht problematisch. Doch wenn in Nepal, einem der 15 ärmsten Länder der Welt3 , die jährlichen Tauglichkeitstests für die britische Armee stattfinden, dann sehen die jungen Nepalesen darin vor allem eine große Chance, der Armut zu entkommen, und denken gar nicht an ihren bevorstehenden gefahrvollen Einsatz in irgendeinem Krisengebiet dieser Welt.

Es ist nicht zu begreifen, dass die Gurkhas, die ihre Jugend und oft auch ihre Gesundheit geopfert haben, die ihre Familien und Kinder viele Jahre lang allein lassen mussten, nach ihrer Rückkehr mit leeren Händen dastehen.

Nach der Unabhängigkeit Indiens im Jahre 1947 schlossen Großbritannien, Indien und Nepal das sogenannte Tripartite Agreement (Dreiparteienabkommen, TPA). Darin wurden die Gurkha-Regimenter aufgeteilt: Sechs sollten künftig zur indischen Armee, vier zur britischen Streitmacht gehören. Seitdem ließ die britische Regierung regelmäßig Gurkha-Soldaten in Nepal rekrutieren.

Im TPA ist festgelegt, dass „die Regierung des Vereinigten Königreichs das indische Soldsystem als Grundlage der Entlohnung der Gurkha-Offiziere und Soldaten“ übernimmt. Damit werden die nepalesischen Soldaten im Dienste des britischen Verteidigungsministeriums (Ministry of Defence, MoD) genauso behandelt wie diejenigen, die in der indischen Armee verblieben sind. Bei gleichen militärischen Einsätzen, gleichem Rang und Dienstgrad wird den Nepalesen nicht der gleiche Sold ausgezahlt wie den britischen Soldaten.

Diese 60 Jahre alte Regelung führt dazu, dass Diskriminierungen im Umgang mit den meisten Gurkha-Veteranen bis heute an der Tagesordnung sind. Erst die Rückgabe der Kronkolonie Hongkong am 1. Juli 1997 hat das britische Verteidigungsministerium zu einer Neufassung der „Gurkhas Terms and Conditions of Service“ (Tacos) gezwungen. Nach der notwendig gewordenen Verlegung des Gurkha-Stabsquartiers von Hongkong nach Großbritannien ließ sich die ungleiche Behandlung nicht mehr so einfach rechtfertigen. Wie sollte man auch begründen, dass zwei Soldaten, die Seite an Seite in derselben europäischen Kaserne dienen, einen völlig anderen Sold erhalten, ohne zugeben zu müssen, dass es sich um eine Diskriminierung handelt? Somit war eine Angleichung unausweichlich.

Die unter diesem Druck überarbeiteten „Gurkhas Terms and Conditions of Service“ glich die Pensionen jedoch nur für jene Soldaten an die ihrer britischen Kameraden an, die nach dem 1. Juli 1997 vom Dienst befreit wurden. Die britische Regierung kann sich damit jedoch nicht ihrer moralischen und auch juristischen Verpflichtung gegenüber all den Gurkhas entziehen, die vor 1997 der Krone gedient und ihr zahlreiche Opfer gebracht haben. 6 500 Orden wurden den nepalesischen Soldaten verliehen, darunter nicht weniger als 13 Viktoriakreuze (die höchste Auszeichnung des britischen Militärs) und zwei Georgskreuze. Seit der Aufstellung der Gurkha-Regimenter sind nach Schätzungen 45 000 nepalesische Soldaten getötet und etwa 150 000 verletzt worden.

Niemand spricht über die unglaublichen Schwierigkeiten, mit denen die ehemaligen Soldaten nach ihrer Rückkehr nach Nepal zu kämpfen haben, wobei sie ihren Dienst häufig mit Auszeichnung absolviert haben. Ihre Pension beträgt im Durchschnitt nur ein Viertel dessen, was die britischen Veteranen erhalten.

Man kann natürlich dagegenhalten, dass in Nepal jede Pension, so klein sie auch sei, ein Privileg darstellt. Im Zuge der geopolitischen und militärischen Entwicklung hat das britische Verteidigungsministerium aber seine Truppenstärke drastisch gekürzt. Die meisten Gurkhas wurden entlassen, im Vergleich zu 1940 sind heute nur noch drei Prozent der Truppen im Dienst, das heißt weniger als 3 500 Soldaten.

Viele dieser Kürzungen waren überhaupt nicht mit der nepalesischen Regierung abgesprochen. Der Journalist John Parker zitiert General Walter Walker, der in den 1960er-Jahren ein Gurkha-Bataillon in Indonesien anführte und dort von der Auflösung seiner Einheit in Kenntnis gesetzt wurde: „Ich erfuhr es mitten in einem Feldzug, ich wiederhole: mitten in einem Feldzug. Ich habe natürlich Protest eingelegt, besonders nachdem ich hörte, dass man den König von Nepal, mit dem wir einen Vertrag geschlossen hatten, gar nicht zu Rate gezogen hatte, dass also alles hinter seinem Rücken geschah.“4

Leider bleiben vielen Gurkhas jegliche Altersbezüge verwehrt. Sie wurden aus dem Dienst entlassen, bevor sie die 15 Dienstjahre vollenden konnten, nach denen ein Nepalese erst ein Anrecht auf die Militärpension erwirbt. Ein Brite hat hingegen bereits nach zwei Dienstjahren einen Pensionsanspruch.5 Viele nepalesische Veteranen hatten also nichts in der Hinterhand, um sich eine neue ökonomische Existenz aufbauen zu können. Und vom nepalesischen Staat können sich die Veteranen ebenfalls weder eine Arbeitslosenunterstützung noch Sozialhilfe erhoffen.

Der 61-jährige Bim Bahadur Gurung erinnert sich an seine Dienstentlassung: „Ich war glücklich, zur Brigade zu gehören, aber an diesem Tag hatte ich das Gefühl, dass man mich nur ausnutzen wollte. Als sie mich damals in meinem Dorf abholten, fragte ich nicht, wie lange man in der Armee dienen muss. Wenn ein Traum Wirklichkeit wird, dann stellt man keine Fragen. […] Meine Familie war so stolz, einen Sohn in der britischen Armee zu haben. Ich hatte es geschafft! Ich war ihre große Hoffnung.“

Am stärksten benachteiligt sind natürlich die Veteranen des Zweiten Weltkriegs, aber auch viele Soldaten, die in den 1960er- und 1970er-Jahren ausgemustert wurden. Während die Gurkhas immer noch darauf hoffen, dass sich die Briten dazu durchringen, alle Militärpensionen anzugleichen und Pensionen auch an vorzeitig Entlassene auszuzahlen, werden die am schlimmsten betroffenen Familien im Augenblick nur von öffentlichen Stiftungen unterstützt.

Im Jahre 1969 wurde der Gurkha Welfare Trust (GWT) gegründet, ein Verband, der Spenden sammeln sollte. Mit dem Gurkha Welfare Scheme (Gurkha-Sozialprogramm, GWS) leistet er vor Ort finanzielle und medizinische Hilfe für die Ärmsten und setzt sich für verschiedene Projekte (Bau von Schulen, Brücken etc.) ein.6 Dieser Wohltätigkeitsverband ist mit dem britischen Verteidigungsministerium assoziiert, das die Gehälter zahlt und alle Verwaltungsausgaben übernimmt. Es kontrolliert zudem das gesamte Personal der landesweit 23 Büros (Area Welfare Office, AWO) des Gurkha-Sozialprogramms.

Es ist schon merkwürdig, dass das Personal eines Sozialverbands in Nepal einem militärischen Apparat angehört, mit der gesamten entsprechenden Hierarchie (Hauptleute, Unteroffiziere, Gefreite usw.), und dass dessen Hauptquartier im fernen britischen Wilton liegt und der diensthabende Oberst (ein wichtiges Mitglied des britischen Verteidigungsministeriums) zugleich Militärattaché in Katmandu ist. Im Vorstand des Gurkha Welfare Trust in London sitzt kein einziger Gurkha, ja noch nicht einmal ein Nepalese, sondern nur Briten: sechs Generäle und ein Oberst.

Es lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, ob die Einflussnahme des britischen Verteidigungsministeriums in die Wohltätigkeitsarbeit des Gurkha Welfare Scheme damit zu tun hat, dass es keine klaren Vorschriften zur Vergabe der Pensionen und Hilfsgelder sowie zur allgemeinen Rechnungslegung gibt. Vielleicht geht es der britischen Regierung auch nur um Imagepflege, wenn sie Hilfsgelder überwacht und aufwändige Projekte vorantreibt – deren Nutzen vor Ort jedoch fraglich bleibt, wie zahlreiche Aussagen von Betroffenen belegen.

So sagt beispielsweise ein ehemaliger Soldat, der anonym bleiben möchte, zur Umsetzung mancher sehr „british“ anmutender Projekte: „Wie können sie am anderen Ende der Welt wissen, wie man Spenden am besten verwaltet und verteilt, ohne zu wissen, wer wir sind, und wie wir hier leben?“ Ein anderer Veteran, der heute im Gurkha Welfare Scheme arbeitet, möchte zwar auf keinen Fall seinen Arbeitgeber kritisieren, findet es aber dennoch fragwürdig, wie die Verwaltung dazu kommt, anzunehmen, dass eine Familie von 3 000 Ru-pien (etwa 35 Euro) im Monat leben könne: „Ich wünschte, sie würden sich einmal die Wirklichkeit vor Ort ansehen.“

Jedes Vierteljahr müssen die Gurkhas ungeheure Anstrengungen auf sich nehmen, um an ihre „großzügige“ Unterstützung zu kommen. Wie in einer Prozession machen sich mehrere hundert Veteranen auf den Weg zu den übers Land verteilten GWS-Büros. Manche haben etliche Stunden oder gar Tage Fußmarsch durch die steile Berglandschaft hinter sich; die Schwächsten müssen sich dafür einen Träger mieten.

Trotz aller Kritik an seinem Management zahlt das GWS immerhin eine monatliche Unterstützung an 10 000 ehemalige Soldaten oder Soldatenwitwen, die keine Militärpension erhalten. Für viele Familien ist dies das einzige regelmäßige Einkommen in einem Land mit anhaltend hoher Arbeitslosigkeit. Gerade in den ländlichen Gegenden leidet die Bevölkerung sowohl unter den Folgen der maoistischen Rebellion als auch unter den häufigen Naturkatastrophen wie Überschwemmungen nach Monsunregen oder Erdrutschen.

Außerdem hat das GWS neue Programme der Gesundheitsversorgung entwickelt. Seit 2006 besuchen drei Ärzte regelmäßig die verstreut liegenden Dörfer und bieten gratis Untersuchungen, Behandlungen und Medikamente an. Denn die immer älter werdenden Pensionäre sind oft nicht mehr in der Lage, weite Reisen auf sich zu nehmen.

Solche Maßnahmen helfen jedoch nur bei leichten Erkrankungen. Eine Diagnose wie Niereninsuffizienz – bis jetzt weiß man von 47 Veteranen, die darunter leiden – ist für die Betroffenen lebensbedrohlich. Denn es gibt keine ausreichende finanzielle Unterstützung für eine Transplantation. In Nepal existiert kein Krankenhaus, das diese Operation durchführen könnte, so dass diese Patienten auf die indischen Krankenhäuser angewiesen sind.

So berichtet Tika Ram Gurung, bei dem vor zwei Jahren eine beidseitige Niereninsuffizienz diagnostiziert wurde: „Die Ärzte raten mir zu einer sofortigen Transplantation. Wenn ich allerdings nicht 1,2 Millionen Rupien (rund 14 000 Euro) für die Operation in Indien zusammenbekomme, dann geht das nicht. Meine Militärpension beträgt nur 11 500 Rupien (etwa 135 Euro) im Monat, das reicht noch nicht einmal für eine Dialyse. Deshalb nehme ich neun Pillen pro Tag und esse nur Reis und Milch, um möglichst wenig Kalium aufzunehmen. Das ist das Einzige, was ich tun kann.“

Nach Jahren als Soldat kein Visum für England

Viele gehen wegen ihrer Krankheit nach Indien, wo sie sich bessere Gehälter und Arbeit erhoffen. Durch die harten und unsicheren Arbeitsbedingungen dort kann sich ihr Gesundheitszustand jedoch verschlechtern. Immer mehr Nepalesen verlassen zudem nicht wegen eines schweren Leidens ihr Land, sondern wegen der wirtschaftlichen Misere. So belastet die Suche nach einem sicheren Einkommen wieder das Familienleben, das durch die Jahre in der Armee schon einmal stark strapaziert wurde.

Oft schlagen die Veteranen eine zweite, weitaus lukrativere „Militärlaufbahn“ ein: als Security-Personal für internationale Firmen in Krisengebieten wie Irak und Afghanistan. Denn über ihre englische Militärausbildung hinaus haben sie in ihrem Leben meist nichts gelernt, mit dem sie in der Zivilgesellschaft Geld verdienen könnten.

Die große Mehrheit der Veteranen wünscht sich daher eine Aufenthaltserlaubnis für Großbritannien, das eine bessere Lebensqualität und eine sicherere Zukunft bietet. Nachdem sie für dieses Land gekämpft haben, scheint es ihnen nur natürlich, solche Hoffnungen zu hegen.7 In der britischen Botschaft von Katmandu stapeln sich die Anträge auf eine Indefinite Leave to Remain (unbefristete Aufenthaltserlaubnis, ILR), trotz der hohen Kosten (830 Euro) eines solchen Antrags.

Im Falle einer Ablehnung wird diese Summe nicht zurückerstattet, die sich viele monatelang vom Munde abgespart haben – und dennoch hoffen die Veteranen weiterhin, eines Tages zu den Auserwählten zu gehören. Doch die meisten Anträge werden abgelehnt, mit der immer wiederkehrenden Begründung, die Antragsteller legten „keine ausreichenden Nachweise vor, die eine besondere Bindung an das Vereinigte Königreich belegen“.

Tul Bahadur Pun, 84 Jahre alt, ist einer der Helden, die im Zweiten Weltkrieg für ihre Tapferkeit mit einem Viktoriakreuz ausgezeichnet wurden. Er müsste sich operieren lassen, um sein Augenlicht nicht ganz zu verlieren. Erhielt er eine Aufenthaltserlaubnis? Nein. Im Mai 2007 lehnte die britische Einwanderungsbehörde seinen Antrag ab. Doch in diesem Fall wurde die Entscheidung öffentlich bekannt, und es erhob sich großer Protest, denn Pun hatte dem Großvater der Schauspielerin Joanna Lumley8 im Krieg das Leben gerettet.

Der Fall Pun ging durch die Presse, und die Öffentlichkeit empörte sich über die Undankbarkeit der Briten gegenüber einem Kriegshelden. Erst unter diesem Druck wurde die Entscheidung zurückgenommen, und Tul Bahadur Pun konnte mit Unterstützung seiner Anwälte und der Gurkha Army Ex-Servicemen’s Organisation (Gaeso)9 im Juli nach Großbritannien fahren. Seine Abreise wurde wie ein Sieg gefeiert – eine gewonnene Schlacht im langen Kampf um Gleichbehandlung.

Diese Entscheidung, die die britischen Behörden später auch noch als Ausnahme bezeichneten, macht die Misere tausender anderer Veteranen umso augenfälliger. Von der britischen Krone vergessen, leiden die Gurkhas an den furchtbaren Folgen einer Diskriminierung, die man längst überwunden glaubte – sofern man nicht immer noch einer alten, kolonialen Gesinnung anhängt.

Fußnoten: 1 Siehe William Dalrymple, „Delhi 1857: Ein Lehrstück“, in: Le Monde diplomatique, August 2007. 2 Sie kämpften in Syrien, Nordafrika, Italien und Griechenland, in Singapur und gegen die Japaner im birmesischen Dschungel. Und im Zweiten Weltkrieg stellten die Briten bewusst ihre nepalesischen Soldaten als furchtlose Kämpfer dar: Sie streuten bei ihren Gegnern das Gerücht, die Gurkhas seien Kannibalen, siehe Nepali Times, 1. Januar 2004, S. 13. 3 Bruttosozialprodukt pro Kopf: 240 Dollar im Jahre 2003. Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung leben unter der internationalen Armutsschwelle von zwei Dollar pro Tag. 4 John Parker, „The Gurkhas. The inside story of the world‘s most feared soldiers“, London (Headline Book Publishing) 1999, S. 258. 5 Ian Macdonald, Hannah Rought-Brooks, Rebekah Wilson, „The Gurkhas. The forgotten veterans“, Katmandu (Gaseo) 2005, Kap. 7.37, S. 64. 6 Im Jahre 2004 wurden 48 Prozent des Gesamtbudgets für individuelle Hilfszahlungen und 36 Prozent für Gemeinschaftsprojekte aufgewendet. Siehe: www.gwt.org.uk. 7 Nach internationalem Recht gelten die Gurkhas nicht als Söldner, sondern als Angehörige der britischen Armee (ebenso wie die Soldaten der französischen Fremdenlegion). 8 Zu den berühmtesten ihrer zahlreichen Film-, Fernseh- und Serienrollen zählen die der Purdey in der Neuverfilmung von „Mit Schirm, Charme und Melone“ und die Figur der Patsy Stone in „Absolutely Fabulous“. 9 www.gaeso.org.np.

Aus dem Französischen von Sabine Jainski Cédric Bosquet ist Journalist.

Le Monde diplomatique vom 08.02.2008, von Cédric Bosquet