Die Abzocker von Clayton Homes
Wer sich unter Mobile Homes enge, dunkle und schlecht isolierte Wohnwagen vorstellt, sollte eine Filiale von Clayton Homes besuchen. Der US-Marktführer für die Herstellung und Finanzierung von solchen Fertighäusern gehört seit 2003 dem Großinvestor und Multimilliardär Warren Buffett.
In Pueblo, 200 Kilometer südlich von Denver, kann man die Musterhäuser von Clayton Homes auf einer Brache besichtigen. Die Innenausstattung ist wie in einem richtigen Haus, mit schallisolierten Wänden, großen Fenstern und den neuesten Haushaltsgeräten.
„Die Häuser haben eine einjährige Garantie, in der vom Kühlschrank bis zum Dach alles enthalten ist“, erklärt uns der Verkäufer Ryan Castellanos. „Für 699 Dollar können Sie die Garantie auf vier Jahre verlängern. Und wenn Sie heute noch den Kaufvertrag unterschreiben, haben wir ein tolles Sonderangebot für Sie: Es gibt gerade 10 Prozent Rabatt auf alle Häuser.“ Damit nicht der Verdacht entsteht, gegen das Wettbewerbsrecht zu verstoßen, händigt uns der junge Mann die Unterlagen von drei verschiedenen Kreditinstituten aus. Im Gespräch hebt Castellanos allerdings vor allem die günstigen Konditionen von Vanderbilt Mortgage and Finance hervor, einer Tochtergesellschaft von Clayton Homes.
In den meisten US-Bundesstaaten gelten Mobile Homes nicht als Immobilienbesitz, das heißt, sie werden wie Autos versichert und können mit zwar leicht erhältlichen, aber hoch verzinsten Verbraucherkrediten finanziert werden. Nach einer Studie des Center for Public Integrity und der Seattle Times zahlen Käufer von Mobile Homes durchschnittlich 3,8 Prozentpunkte höhere Zinsen als Käufer herkömmlicher Immobilien. Und wer ein Fertighaus von Clayton Homes kauft, zahlt 7 Prozentpunke mehr.1