Der Kartograf und seine Welten
Der neue Atlas der Globalisierung von Le Monde diplomatique enthält über 200 Karten und Schaubilder von Philippe Rekacewicz. Der UN-Kartograf über Grenzen und Territorien, über Karten im Dienst von Machtinteressen und über die Kartografie als Kunst von Philippe Rekacewicz
November 1989: Die historischen Ereignisse werfen alle geografischen Gewissheiten in Europa über den Haufen. Die Berliner Mauer fällt, und unter dem nicht endenden Strom der gen Westen drängenden Menschen verschwindet die Grenze, kaum dass sie offen ist. Zeitungen und Fernsehen hielten damals die Jubelszenen fest – die Bilder haben sich tief ins Gedächtnis des zu Ende gehenden Jahrhunderts eingeprägt.
Dank der aufgeregten Live-Berichterstattung richtete sich die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit wochenlang auf die glücklichen Massen, die endlich eine „neue Welt“ entdeckten, die ihnen 28 Jahre lang verwehrt gewesen war. Zur gleichen Zeit setzten sich ein paar Sonderlinge – bei weitem nicht so zahlreich und völlig unbemerkt – in die entgegengesetzte Richtung in Bewegung, um eine andere „neue Welt“ zu entdecken, eine Welt, die bislang hermetisch abgeriegelt war und die nun erstmals ihre Tore öffnete.
Ostdeutschland, ein Staat, aus dem bis dahin wenig Verlockendes nach Paris vorgedrungen und der doch Gegenstand vieler Projektionen gewesen war, gab sich den neugierigen Blicken einiger weniger französischer Geografen und Kartografen preis. Wir näherten uns dem „neuen europäischen Territorium“ so ähnlich, wie die Eroberer des 16. und 17. Jahrhunderts in die geheimnisumwitterte Terra incognita aufgebrochen waren.
Zu unserer Orientierung hatten wir nur ein paar alte topografische DDR-Karten. Aber die waren so falsch, dass wir so gut wie nichts von dem, was wir vor Augen hatten, auf ihnen wiedererkannten. Auf einem zehn bis zwanzig Kilometer breiten Streifen entlang der Grenze fehlten alle wesentlichen geografischen Bezeichnungen – Straßen und Dörfer, ja die gesamte Infrastruktur, alles, was auch nur irgendwie der Orientierung hätte dienen können. Ein weißer, von Nord nach Süd über die Karte verlaufender „Schmiss“ hatte es den Menschen unmöglich gemacht, sich in diesem verminten Gelände zu bewegen. Doch der Schmiss war zugleich die „Grenze des Reiches“, ganz so, als habe die verfälschende Hand, die hier am Werk gewesen war, schlimmstenfalls sagen wollen: Hier endet die Zivilisation! Oder bestenfalls: Hier beginnt die verbotene Zone.
Auf sowjetischen und anderen osteuropäischen Karten waren „weiße Flecken“ keine Seltenheit. Die einzigen offiziellen Karten waren Scheingebilde: Der Westen sah auf ihnen wie eine unberührte Gegend aus, auf eigenem Territorium existierten keine Militärbasen, und wichtige Städte waren um zig Kilometer verlegt. Zum Beispiel war Karaosta, der nördliche Stadtteil der lettischen Hafenstadt Liepaja, wo sich die größte geheime russische Militärbasis befand und zigtausende Menschen lebten und arbeiteten, bis Ende der 1980er-Jahre auf keiner sowjetischen Karte verzeichnet.
Nie zuvor haben wir die engen und komplexen Bezüge zwischen Karte und Raum so deutlich wahrgenommen. Bislang hatten wir gemeint, Karten seien relativ getreue Abbilder der jeweiligen Staatsgebiete. Dabei war uns natürlich bewusst, dass sie nur ein unvollständiges und notdürftiges Bild vermittelten. Dennoch: Erst die außergewöhnlichen historischen Umstände des Mauerfalls boten uns die Gelegenheit, die politischen Aspekte des Kartenmachens zu studieren und die Karte als ein Lügengebilde – und zwar als ein doppeltes Lügengebilde – zu studieren.
Denn erstens lügt jede Karte, indem sie Dinge verschweigt. Während sie verkleinert wiedergibt, was in der Weite des Raumes existiert, verfälscht sie die Wirklichkeit, weil man eben nie alles Vorhandene abbilden kann. (Man denke etwa an die aus radikaler Wahrheitsliebe geborene Idee einer Eins-zu-eins-Karte bei Lewis Caroll oder Jose Louis Borges.1 ) Da er ohnehin nicht alles Vorhandene abbilden kann, beschließt der Kartenmacher zusammenzufassen und zu vereinfachen – womit er kapituliert.
Der Kartenmacher wählt die Elemente aus, die er abbilden will, doch so wohlbegründet seine Auswahl auch sein mag, in Wirklichkeit ist sie vor allem von seinen (vorhandenen bzw. fehlenden) Kenntnissen, seinem Gespür und seinen Absichten diktiert, oder von den Wünschen seiner Auftraggeber. Was er darstellt, ist ein gefiltertes, zensiertes Dokument, das eher etwas über seine Ansichten zur Welt aussagt, als dass es eine „bildliche Übertragung“ des Vorgefundenen ist.
Und zweitens lügt jede Karte, indem sie verfälscht. Denn Karten sind auch „Ikonen“, haben eine politische Dimension und sind als solche Tatort vielfältigster Manipulationen – und zwar offensichtlicher wie unsichtbarer. Da eine Karte sich nicht wehren kann, ist sie letztendlich ein fragwürdiges Propagandainstrument, und die heutigen Mächte in Wirtschaft und Politik – Staaten, große Lobbygruppen, internationale Konzerne und Organisationen – bedienen sich ihrer umstandslos, arrangieren hier und da die Wirklichkeit, um ihre Macht zu festigen oder uns ihre Sicht der Dinge einzuprägen.
Längst haben sich die Herren der Welt angewöhnt, wo sie nur können, Porträts und Bilder von sich hinzuhängen und Statuen aufzustellen, mit denen sie sich und ihre Allgegenwart den übrigen Menschen aufnötigen. Sie lassen Monumentalbauten errichten, um die Unterwerfung ihres Territoriums symbolisch sichtbar zu machen. Warum also nicht auch Karten als Instrumente der Macht einsetzen?
Mittels einer Karte kann man die Welt aus der Luft betrachten, ganze Länder oder Kontinente mit einem Blick erfassen. Karten vermitteln ein Gefühl der Macht, erzeugen die Illusion, das abgebildete Gebiet zu beherrschen. Kein Wunder, dass bei ihrer Entstehung höchste Sorgfalt gepflegt wird und nichts – von der konzeptionellen Idee über die Auswahl des Ausschnitts bis zur grafischen Umsetzung – dem Zufall überlassen bleibt.
Karten dienen aber auch der Unterwerfung anderer Völker, können also einen absoluten Machtanspruch zum Ausdruck bringen. Das spürt man überdeutlich, wenn man in Rom die Via dei Fori Imperiali von der Piazza Venezia zum Kolosseum entlanggeht und in der Nähe des Eingangs zum Forum Romanum die grotesk dimensionierten Karten betrachtet, die Mussolini in den 1930er-Jahren zum Ruhme des Römischen Reiches anbringen ließ. Oder wenn man die Gallerie delle Carte Geografiche des Vatikanischen Museums2 besucht, wo die Wände von oben bis unten mit topografischen Karten Italiens vollgehängt sind.
Über die Entstehung von Karten wachen die Mächtigen mit Argusaugen
Lissabon, 1502: „ ‚Die Karte ist verschwunden. Die Karte? Ja, Meister, die Karte, die der König euch anvertraut hatte.‘ – Noch bevor Alberto Cantino zu Meister Reimen vorgedrungen ist, hat dieser die ganze Tragweite der Katastrophe erfasst. Zwei Monate zuvor hatte der König ihm die Befehlsgewalt übertragen. Seitdem war er päpstlich anerkannter ‚Herr der Eroberung, der Navigation und des Handels zwischen Äthiopien, Arabien, Persien und Indien‘. Er, der allein über die Gewürzroute herrschte, musste das ganze Reich ständig überblicken können, um in seiner Verantwortung für die religiösen und Handelsangelegenheiten jederzeit die richtigen Entscheidungen treffen zu können.“3
In seinem spannenden, stellenweise etwas romantisierenden Buch erzählt der niederländische Historiker Gerard Vindt, wie im kartografischen Atelier von Lissabon die einzige königliche Weltkarte gestohlen wurde, auf der – nach Informationen der Seefahrer Pedro Álvares Cabral und Dom Vasco da Gama – erstmals auch Indien und Brasilien eingezeichnet waren. Das Verschwinden dieser als Staatsgeheimnis eingestuften Karte kommt für den Herrscher einer wirtschaftlichen Katastrophe gleich – ohne sie ist er wie abgeschnitten von seinen Besitztümern. Die geografischen Informationen der Karte sind die Stützen seiner Herrschaft und schützen seine Reichtümer vor neidischen Zugriffen.
Noch heute wachen die Mächtigen der Welt mit Argusaugen über die Erstellung von Karten und Satellitenbildern. Alle Karten, die wichtige ökonomische oder militärstrategische Informationen enthalten können, werden als streng geheim eingestuft. In den 1980er-Jahren verlangten einige Golfstaaten, die ihre kartografischen Dokumente im französischen Institut Géographique National (IGN) drucken ließen, dass die Druckmaschinen während des Drucks abgedeckt und von Sicherheitsleuten bewacht wurden – sämtliche Andrucke und Fehldrucke mussten auf der Stelle vernichtet werden.
Saddam Hussein, ein miserabler Stratege, aber ein geschickter Kommunikator, präsentierte sich im August 1990 nach dem Einmarsch in Kuwait im Fernsehen neben einer Landkarte, in der das kleine, reiche Nachbarland bereits als 19. Provinz des Iraks verzeichnet war. So wollte er die Welt von der Irreversibilität seiner „neuen Geografie“ überzeugen, und so viel Unverfrorenheit machte die ganze Welt perplex. Saddam hatte die unerhörte Macht des Bildes erkannt; so konnte er die Eroberung anschaulich machen. Geschichte und Geografie, sagte er, gäben ihm Recht. Um seine Invasion zu rechtfertigen, nahm er die Karte zu Hilfe und zeigte, wie Kuwait in der Grenzregion von Rumailah irakische Ölvorkommen unterirdisch anzapfte, und dass im Übrigen der Irak keinen Zugang zum Golf hatte, solange es keine Nutzungsverträge für die Inseln Warba und Bubiyan in der Schatt-al-Arab-Mündung gab.
Die Alliierten, allen voran die USA, setzten dagegen auf das internationale Recht, erwirkten eine UN-Resolution, vertrieben die Iraker mit einem Militärschlag aus Kuwait und stellten die Grenze zwischen den beiden Staaten wieder her. Erst im November 1994 konnte eine internationale Kommission unter Leitung von Miklos Pinther, dem Chef der kartografischen Abteilung der UNO, den neuen Grenzverlauf offiziell festlegen. Kuwait und Irak unterzeichneten ein entsprechendes Abkommen, Bagdad eher widerwillig. Vergleicht man die jetzt gültige Karte mit dem früheren Grenzverlauf, so fällt auf, dass der Irak an einzelnen Stellen, besonders in der Umgebung des Hafens von Umm Kasr und bei den Ölfeldern von Rumailah, einen Teil seines Staatsgebiets eingebüßt hat.
Karten sind Herrschaftsinstrumente. Mit ih-rer Hilfe kann man zum Beispiel ethnische oder nationale Ansprüche formell untermauern, etwa durch die Fixierung der aktuellen Grenzverläufe, wenn andere Staaten einen Teil des eigenen Staatsgebiets beanspruchen. Auch kann man mittels einer Karte einem Volk das Existenzrecht streitig machen. Die Vorstellung, es könnte eine „offizielle“, das heißt allseits akzeptierte Aufteilung der Welt geben, ist eine Illusion, die zu zerstören die Aufgabe der Kartografen ist.
Wie sollte eine „gute Karte“ also beschaffen sein? Alle Betroffenen haben „ihre“ Wahrheit, berufen sich auf ihre eigenen identitätsstiftenden historischen und geografischen Argumente. Eine „Autorität“, die gültige Regeln aufstellt und einfache Lösungen bietet, gibt es nicht. Es gibt nur mehr oder weniger überzeugende intellektuelle Konstrukte, die sich auf die Kultur, die Geschichte oder die Geografie berufen und die sich die Kartenhersteller aneignen, und das heißt vor allem die Staaten. Im besten Fall könnte eine vermittelnde Institution wie die UN die Legitimität beanspruchen, in strittigen Fällen eine faire Lösung vorzuschlagen.
Bei der Umweltministerkonferenz der UN im Februar 2001 unterbrachen die Vertreter der Volksrepublik China eine Plenarsitzung und verließen vor den ungläubig staunenden Delegierten den Saal. Sie boykottierten die weiteren Verhandlungen, weil Taiwan auf einer Karte und in einem Arbeitspapier als unabhängiger Staat auftauchte. Und sie kehrten erst wieder zurück, nachdem die beanstandeten Dokumente aus dem Verkehr gezogen waren.
In ähnlicher Weise zensiert die Regierung Marokkos sämtliche Publikationen mit Karten, in die eine Grenzlinie (und sei es nur eine gestrichelte) zwischen der ehemals spanischen Westsahara (die Marokko seit 1976 besetzt hält) und dem Rest des Landes eingezeichnet ist. Einige andere Staaten – wie etwa Südkorea und Japan, der Iran, Indien, Griechenland und Israel – unterstützen spezielle Lobbygruppen, die mit ziemlich brachialen Methoden der „internationalen Gemeinschaft“ diktieren wollen, wie sie ihr nationales Territorium zu benennen und darzustellen habe.
Die Karte ist außerdem und vor allem ein Bild, das mit künstlerischen Mitteln hergestellt wird. Eine Karte, könnte man mit Jean-Claude Groshens sagen, entsteht am „Zusammenfluss von exakter Wissenschaft und Kunst“4 . Sie ist nicht ganz exakte Wissenschaft und auch nicht ganz Kunst, und doch ist sie insoweit Kunst, als sie sich durch Farben und Formen artikuliert, und insoweit Wissenschaft, als sie auf wissenschaftlich erhobenen Daten basiert.
Für die Kartografen früherer Jahrhunderte war die Karte fraglos ein Kunstwerk, ja manchmal fast ein Lebenswerk. Stundenlang kann man diese Meisterwerke an Präzision und Eleganz bestaunen und darüber fast ihre politische Funktion vergessen: dem Monarchen eine Darstellung seines Reiches zu bieten, die Zwecken der Verwaltung und Verteidigung dient. Es bedurfte jahrelanger Arbeit, um diese Karten anzufertigen, auf denen kleine Engel trompeten, pausbäckige Windgötter den Galeonen und Karavellen die Segel blähen, Neptune und Sirenen aus den Wogen auftauchen. Heute schaut man gerührt auf die groben und falsch proportionierten Umrisse der Kontinente, aber dafür, dass es damals keine Satellitenaufnahmen gab, waren die Darstellungen bei aller Ungenauigkeit verblüffend realitätsgetreu.
Kartenfarben können politische Botschaften transportieren
Heute stehen dem Kartenmacher weit mehr Möglichkeiten zur Verfügung, an denen er sein eigenes Darstellungssystem weiterentwickeln kann. Er kann frei auf den grafischen Zeichenkodex5 zurückgreifen und seine Objekte nach den drei grundlegenden Kategorien – Linie, Punkt und Fläche6 – organisieren. Dabei perfektioniert sich sein Bild von der Welt in der Suche nach einem harmonischen Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Grundelementen. Mit seinem künstlerischen Ausdruckswillen kann er jedem seiner kartografischen Werke ein eigenes Gesicht verleihen, zugleich aber auch die Interpretation des Karteninhalts beeinflussen.
Aber auch der Leser ist vorgeprägt. Sein Verständnis der Farbe ist von seiner kulturellen Umgebung abhängig und somit relativ. Er erwartet zum Beispiel, dass ein bedrohliches Phänomen auch in einer bedrohlichen Farbe dargestellt wird. Mindestens zwei Generationen von Schülern haben noch die Karten des Kalten Krieges mit ihren typischen Farben im Kopf gespeichert: Rot für die Bösen, und Blau für die Guten. Ein bedrohliches, brutales Blutrot für die Sowjetunion und deren Satellitenstaaten und ein sanftes Aquamarin für die USA und ihre Verbündeten. Nach Michel Pastoureau7 war „Blau die Lieblingsfarbe aller westlichen Staaten, weil es nicht angreift, keine Grenzen verletzt“. Grün dagegen kann sehr verschiedene Bedeutungen haben: In Norwegen symbolisiert es Naturschutz, in Saudi-Arabien den Islam, und in Irland verbindet Grün als Nationalfarbe die (katholischen) Iren über die innerirische Grenze hinweg.
Betrachtet man die Afrikakarten, insbesondere die in Europa produzierten, fallen als dominierende Farbeindrücke ein sanftes Ockergelb und ein Dunkelgrün auf: die trockene, staubige Savanne und der dichte Regenwald auf Äquatorhöhe. Ein Gang über den Markt von Ouagadougou oder Bamako genügt jedoch, um den tatsächlichen Farbenreichtum Afrikas zu erfassen. Ein Lehrer im Tschad hat es einmal, als noch alle Schulbücher im Lande aus Frankreich kamen, sehr schön formuliert: „Irgendwas stimmt nicht mit den Karten. Sie sind so bleich, so fahl. Man könnte meinen, sie seien krank.“
Die Kartografie bedient sich also der Kunst, um die Welt geschönt darzustellen – oder auch hässlicher, als sie ist. Dann verstärkt der Kartenmacher womöglich einen Strich wie Paul Klee oder Joan Miró, legt Linien oder Flächen übereinander wie Jasper Johns oder Wassily Kandinsky, übertreibt Bewegungen oder Formen wie Lyonel Feininger oder Pablo Picasso, manipuliert die Farben wie Josef Albers, Johannes Itten oder Ljubow Popowa, dramatisiert sein Thema durch Licht und Schatten, wie Edward Hopper und Kasimir Malewitsch es so wunderbar konnten. Und all dies, um Gutes oder Schlechtes auf der Karte hervorzuheben. Ist jede Karte also ein individuelles Werk? In dem Maße jedenfalls, in dem sie nicht nur eine miniaturisierte Darstellung eines Territoriums bleibt, sondern auch die Eigenheiten der Bewohner zum Ausdruck bringt oder die Wahrnehmungen, die sie von ihrer Gesellschaft und deren räumlicher Organisation haben.
In diesem Wechselspiel zwischen Fakten und Wahrnehmungen ist der Kartograf Zeitzeuge und Akteur zugleich. Er wird also nacheinander zum Beobachter, zum Ökonomen, zum Demografen, zum Geomorphologen und so weiter, und schließlich zum Geografen und zum Künstler. Um „seine Welten“ zu erschaffen, oder richtiger: zu erfinden, kommt er am Ende zu einem subtilen Gemisch aus der Welt, wie sie ist, und der Welt, wie er sie sich wünscht.
Fußnoten: