Asiatische Grippe oder weltweite Epidemie
Vor sieben Monaten begann in Thailand die asiatische Finanzkrise. Trotz großer Anstrengungen ist die Lage auf den Geldmärkten weiterhin labil, denn sie ist nur die spektakulärste Erscheinungsform einer Überproduktionskrise, die mit der Nachfrageschwäche infolge weltweiter Deflation und allgemein verbreiteter staatlicher Sparmaßnahmen zusammenhängt.
Von FRANÇOIS CHESNAIS *
DIE internationale Ausweitung der Wirtschaftskrise, die wir seit Juli 1997 beobachten, vollzieht sich auf nahezu „chemisch reine“ Weise. Ausgehend von einem scheinbar unbedeutenden Krisenherd – nämlich Thailand – begann sie sich wie ein Lauffeuer auszubreiten. Nachdem sie Süd-Korea erreicht hatte und auf China, Hongkong und Japan überzugreifen drohte, hatte sie ausreichend Eigendynamik entwickelt, um sich nun gleichsam mechanisch fortzupflanzen.
Die Ausbreitungsrichtung ist dabei durch die Anfälligkeit der jeweiligen nationalen Finanz- und insbesondere Bankensysteme vorgegeben. Diese Tatsache erklärt sich aus den Eigenheiten des derzeitigen Akkumulationmodells: der Globalisierung der Wirtschaft und der Dominanz des Finanzsektors.1 Wieder einmal wurde deutlich, daß die ungemein zerstörerische Kraft eines Krachs mit der enormen Beschleunigung seines Ansteckungstempos zusammenhängt.2 Doch der eigentliche Ernst der aktuellen Krise liegt darin, daß sich hinter ihren finanziellen Erscheinungsformen eine waschechte Krise der Realökonomie verbirgt. In der Tat haben die Unternehmen zunehmend Schwierigkeiten, ihre produzierten Waren loszuschlagen, die veranschlagten Rentabilitätsziele für ihre produktiven Investitionen zu erreichen und damit die Rendite abzuwerfen, an die sich die Börsianer zumal in den Vereinigten Staaten in den letzten zehn Jahren gewöhnt haben.
Die Gruppe der sieben führenden Industrieländer (G 7) und der Internationale Währungsfonds (IWF) haben weder den Willen noch die nötigen Mittel, der Rezession Einhalt zu gebieten. Die weltweit chronische Nachfrageschwäche und die sich verschärfende Deflation erklären sich aus der hohen Arbeitslosigkeit und den niedrigen Löhnen in den Sektoren, in denen die „Flexibilisierung“ der Arbeit voll durchgesetzt werden konnte. Das wiederum liegt an der Politik der Liberalisierung und Deregulierung der Finanz- und Arbeitsmärkte, wie auch am „Rückzug des Staates“ – ein politisches Konzept, das die mächtigsten weltwirtschaftlichen Akteure zunächst im eigenen Land anwandten, um es dann auch den anderen Ländern aufzunötigen. Im Moment ist nicht zu erkennen, daß sie die Absicht hätten, das Ruder herumzuwerfen. Der herrschende Diskurs geht viel eher dahin, die derzeitigen Erschütterungen als den notwendigen Preis zu sehen, der nun einmal für den Eintritt in die „Wirtschaft des dritten Jahrtausends“ zu entrichten sei.
Eine der bedeutenden „Entdeckungen“, mit denen uns die Lobredner des globalisierten Weltmarkts unlängst überraschten, besagt, daß die riesigen Kapitalmengen, die seit zehn Jahren nach Ostasien fließen, „fehlgeleitet“ wurden. Die Gelder folgten zwar dem obersten Kriterium der Branche, das da heißt Profitmaximierung, doch sind sie nach dieser neuesten Einsicht „fehlinvestiert“ worden, sei es in Form von Krediten an die örtlichen Banken, sei es als Anlagen auf den Finanzmärkten dieser Länder. Dabei waren alle relevanten Daten längst bekannt: zügelloses Wachstum bereits übermäßig aufgeblähter Finanzinstitute, maßlose Investitionen in den Immobiliensektor, pharaonische Infrastrukturprojekte und gigantische Investitionen in die Agroindustrie (die auf die bäuerliche Existenzgrundlage ebenso zerstörerisch wirkte wie auf die natürliche Umwelt), Aufbau von Industriekapazitäten ohne vorherige Klärung der Absatzmöglichkeiten.
Doch niemand wollte hier allzu große Skrupel walten lassen. Schließlich war Ostasien außer den Vereinigten Staaten in den neunziger Jahren die einzige Wachstumszone der Weltwirtschaft, wo sowohl Realinvestitionen wie auch Wertpapieranlagen hohe Renditen abwarfen. Sofern für die G-7-Länder keine vitalen Interessen auf dem Spiel stehen, empfiehlt der Knigge für das Regime des Privateigentums, die örtlichen politischen Systeme so hinzunehmen, wie sie sind – zumal wenn sie geeignet sind, die „öffentliche Ordnung“ wirkungsvoll aufrechtzuerhalten und die Löhne auf ein sehr niedriges Niveau zu drücken. Also verschloß man die Augen vor der Korruption, der Zweckentfremdung von Geldern und der „Fehllenkung“ von Kapital, die nun einmal mit politischer Vetternwirtschaft einhergehen.
Im Mittelpunkt der Spekulation standen in den letzten zehn Jahren eigentlich weniger die Devisenmärkte als vielmehr die Frage, wie lange die Sache noch gutgehen konnte. Die Börsianer erkannten aufgrund ihres „Berufs“ als erste, daß die kleinen Volkswirtschaften Asiens ihre Exportoffensive unmöglich fortsetzen können, wenn sie die Dollarbindung ihrer Währungen aufrechterhalten. Also kamen sie den unvermeidlichen Abwertungstendenzen zuvor und taten alles Nötige, um den Wert der ihnen anvertrauten Kapitalien zu schützen, ihre Gewinne sicherzustellen und die Profite einzufahren, die stets mit der korrekten Vorausschätzung der Kursentwicklung von Wertpapieren verbunden sind.
Das Wachstum in Asien hätte sich, so sehr es vom Finanzsektor dominiert und bereits ausgehöhlt war, noch einige Zeit fortsetzen können. Was seine Dauer verkürzte, war die anhaltend starke Aufwertung des Dollar seit Mitte 1996. Diese Aufwärtsentwicklung machte es zunächst Thailand, dann in rascher Folge Indonesien, Malaysia, Birma, den Philippinen und sogar Singapur unmöglich, ihre Währungen dauerhaft an den Greenback zu binden, weil ihre Handelsbilanzen immer krasser und immer rascher ins Minus rutschten. Gerade die Dollarbindung war jedoch die unabdingbare Voraussetzung dafür, daß jedes dieser Länder seinen Status als „emerging market“, als „neuer (Finanz-)Markt“ behaupten konnte, damit die Investitionen von Kapitalanlegern nicht abreißen, die durch Erwerb von (privaten oder öffentlichen) Schuldverschreibungen oder lokal ausgegebenen Aktien den schnellen Mehrwert suchen.
So unbarmherzig die Ausbeutung der Arbeitskraft in den Unternehmen der Region auch sein mag, sie kann die schwache Produktivität der Unternehmen nicht aufwiegen. Bei einem Dollarkurs von 1 Mark 60 kann man noch exportieren, steigt der Dollar über 1 Mark 80, sieht die Sache schon ganz anders aus. So gerieten diese Länder in eine ausweglose Zwickmühle: Die Bedingung, unter der die Flucht des unsteten Kapitals verhindert werden konnte, machte den Export ihrer Produkte mit jedem Tag schwerer. Und dies bei einer Exportquote, die für Malaysia bei 79 Prozent liegt, für Thailand bei 29 Prozent, für Süd-Korea bei 27 Prozent und für die Philippinen bei 25 Prozent.
Seit die Krise Süd-Korea erreicht hat, ist nicht mehr nur Asien, sondern die gesamte Weltwirtschaft betroffen. Dies erklärt sich aus drei ineinandergreifenden Ansteckungsmechanismen. Der erste bezieht sich auf den Industriesektor: Auch Unternehmen, die noch nicht vor dem Bankrott stehen, müssen ihre Produktion drastisch herunterfahren, sich umstrukturieren und Personal entlassen. Verstärkt durch die vom Internationalen Währungsfonds verordneten Programme zur Strukturanpassung, kam in mehreren, wirtschaftlich eng verflochtenen Ländern eine Rezessionsspirale in Gang, die bei einigen asiatischen Exportländern bereits zum Zusammenbruch der regionalen Exporte und zur hektischen Suche nach neuen Absatzmöglichkeiten auf dem Weltmarkt geführt hat. Dieser Mechanismus beschleunigt die weltweite Deflation auf den Rohstoffmärkten – wo der Kursverfall bereits begonnen hatte – und greift auf immer mehr Industriesektoren über.
Zweiter Mechanismus: das internationale Kreditsystem. Die negativen Folgen bekommen alle Banken zu spüren, die den Finanzinstituten und Unternehmensgruppen der Region die höchsten Kredite mit dem höchsten Risiko gewährt haben; die faulen Kredite werden sich in den Bilanzen als nicht eintreibbare Forderungen niederschlagen. Nun geht die kolossale Verschuldung der asiatischen Länder in erster Linie auf das Konto privater Wirtschaftssubjekte wie Unternehmen und vor allem Banken. Die von den asiatischen Banken aufgenommenen Gelder sind – als Verbindlichkeiten wie als Forderungen – in lange, ineinander verschlungene Finanzierungsketten eingebunden, deren Reißfestigkeit von der Zahlungsfähigkeit der Beteiligten und den gegebenenfalls nötigen Refinanzierungsmöglichkeiten abhängt.
Dagegen ist die Staatsverschuldung in der ganzen Region gering geblieben, da sich die Regierungen dort nie mit ähnlich hohen Sozialausgaben belastet haben wie die OECD-Länder. Anders als oft behauptet, hat die Globalisierung der Finanzmärkte keineswegs mit der „Schuldenwirtschaft“ Schluß gemacht, von der nach 1975 so viel die Rede war. Mit der Diversifizierung der Finanzierungsinstrumente hat sie vielmehr noch einmal einen beispiellosen Aufschwung erlebt. Die Liberalisierung und Deregulierung der Finanzmärkte – wie auch die Ideologie von der Selbstregulierungsfähigkeit des Markts – machen es den geldpolitischen Aufsichtsbehörden praktisch unmöglich, die Entwicklung der Märkte zu überwachen und zu bewerten. So verzeichnen wir insbesondere einen sprunghaften Anstieg des „off balance sheet financing“, der nichtbilanzwirksamen Finanzierungsgeschäfte.3 Die Banker der alten Schule – die noch die Kette der Bankenkräche von 1929 erlebt haben – beobachten diese Entwicklung höchst besorgt.
Seit Beginn des Krachs in Asien vergeht keine Woche, in der die Schulden der örtlichen Banken und Unternehmensgruppen nicht nach oben revidiert werden. Im Fall von Süd-Korea stiegen die Schätzungen von 20 Milliarden Dollar in Mitte November 1997 über 100 Milliarden zur Zeit der IWF-Mission Anfang Dezember auf 200 Milliarden Dollar um die Weihnachtszeit, als Seoul den IWF und dessen Hauptträger an die dringend nötige Freigabe der zugesagten Finanzhilfe erinnerte. Die geschätzten Schulden Indonesiens haben sich innerhalb von zwei Monaten vervierfacht.
Der dritte Ausbreitungsmechanismus beruht auf der engen Verbindung zwischen den einzelnen Börsenmärkten. Er betrifft den Preis, zu dem die börsennotierten Eigentumstitel von Unternehmen und Banken gehandelt werden, ebenso wie die Kursentwicklung der öffentlichen und privaten Schuldverschreibungen auf dem Sekundärmarkt für Wertpapiere, dessen Dreh- und Angelpunkt die Staatsanleihen und andere öffentliche Schuldtitel bilden. Entscheidend für die Ausbreitung der Krise ist das Herdenverhalten bei der Bewertung der Märkte. Sobald irgend jemand irgendwo auf der Welt eine größere Menge Schuldtitel zum Verkauf anbietet, wird diese Neuigkeit auf sämtlichen Finanzplätzen der Welt als „schlechte Nachricht“ aufgenommen, zumal wenn die Titel nur schwer absetzbar waren. Allein schon aus diesem Grund verbietet sich die Ansicht, ein bestimmter Kontinent oder gar ein bestimmtes Land könnte bei der Krise, deren internationaler Charakter durch die Einheit der Weltwirtschaft und das Zusammenspiel der beiden anderen Mechanismen bedingt ist, einfach nur Zuschauer bleiben.
Süd-Korea ist bedroht
AM deutlichsten und am folgenschwersten trat die enge Verbindung zwischen den beiden ersten Ausbreitungskanälen in Süd-Korea zutage. Das Land steht in der Reihe der Industrieländer an zwölfter Stelle, während die meisten anderen Länder der Region zwar aufgeblähte Banksysteme besitzen, realwirtschaftlich aber durch Niedriglohnindustrien sowie Bergbau und Landwirtschaft geprägt sind. Nach den neuesten Vorhersagen von 1997 soll das Bruttosozialprodukt Süd-Koreas um 1,3 Prozent zurückgehen und die Arbeitslosigkeit auf 3 Millionen steigen (siehe Seiten 14 und 15). Um der Abwicklung zu entgehen, werden die größten chaebols, die riesigen Industriekonglomerate Süd-Koreas, ihre Exportanstrengungen verdoppeln und dabei nötigenfalls auch die ungeschriebenen Regeln oligopolistischer Konkurrenz mißachten. Damit steht ein gnadenloser Preiskrieg ins Haus, der durch die erhebliche Abwertung des Won weiter angeheizt wird. Zu den ersten Opfern dieser Strategie werden weltweit alle Unternehmen zählen, die ähnliche Produkte von ähnlicher Qualität herstellen.
Das enorme Ausmaß der notleidenden Forderungen der südkoreanischen Banken erklärt sich aus Krediten an die Industriekonglomerate. Die uneinbringlichen Schulden – die eine Umschuldung erfordern, die vom guten Willen ausländischer Finanzinstitutionen abhängt – sind nichts anderes als die finanzielle Seite von Produktionskapazitäten auf der Suche nach Absatzmärkten. Seit dem IWF-Diktat vom November 1997 stehen dem Ausverkauf südkoreanischer Firmen an amerikanische und europäische Unternehmensgruppen Tür und Tor offen. Vorerst stehen sich die potentiellen Käufer nicht gerade auf den Füßen. Einen Teil der überschüssigen Kapazitäten – in vielen Sektoren um die 30 Prozent – wird man also abwickeln müssen. Da die koreanischen Banken ihre Forderungen in diesem Fall für immer abschreiben müßten, brachten sie kurz vor Weihnachten die Möglichkeit eines partiellen Schuldenmoratoriums auf. Damit gaben sie ihren Gläubigern höflich zu verstehen, daß die Gesamtschuld womöglich nicht zurückgezahlt werden kann.
Vor dem Krach betrug das Volumen der asiatischen „neuen“ Finanzmärkte einschließlich Hongkong und Singapur kaum mehr als 9 Prozent der Börsenkapitalisierung an den Aktienmärkten. Seit dem drastischen Kursverfall und dem Rückzug der Investoren sind sie zu völliger Bedeutungslosigkeit herabgesunken. Gleichwohl feiert die Finanzpresse noch die zaghaftesten Kurssteigerungen mit überschwenglicher Begeisterung, wobei die angekündigten oder bereits realisierten Maßahmen des IWF augenscheinlich nur bezwecken, die Händler zu beruhigen und die Ausbreitung der Krise auf sämtliche Börsenplätze einzudämmen.
An erster Stelle stehen wie immer Maßnahmen, wie sie den „Märkten“ zusagen: im Privatsektor Umstrukturierungsprozesse, Entlassungen und Drücken der Löhne, wo immer sie etwas gestiegen waren. Von seiten des Staats eine rigorose Sparpolitik und die Einstellung oder Verschiebung der großen Infrastrukturvorhaben. Was dazu führen muß, daß die einheimische Wirtschaftstätigkeit und der internationale Handel noch schneller schrumpfen und die rezessiven und deflationistischen Entwicklungen sich weiter zuspitzen. Die Rezession in Asien wird sich notwendig in den nächsten Dreimonatsbilanzen der an der Wall Street notierten großen Unternehmensgruppen niederschlagen, mit den entsprechenden Risiken für einen stark überbewerteten Börsenmarkt.
Es wird einige Zeit dauern, bis die von den asiatischen Banken geforderte Umstrukturierung so weit gediehen ist, daß die Kreditgeschäfte wieder einigermaßen normal verlaufen. Vorerst lassen die verordneten Maßnahmen den Kredit schrumpfen, die Zahl der Unternehmenspleiten drastisch anschwellen und die Arbeitslosigkeit steigen. Das wichtigste Ziel ist, daß die Schuldenkette nicht an zu vielen Stellen reißt und sich die Krise nicht auf das Bankensystem der G 7, zumal das japanische, ausweitet. Um den privaten Bankensektor zu retten, werden massiv öffentliche Mittel in den Markt gepumpt, was auf eine beispiellose „Sozialisierung der Verluste“ hinausläuft. Dazu müssen in den Kreditgeberländern aber die Bedenken der Parlamente ausgeräumt werden, deren Zustimmung zur Erhöhung der IWF-Beiträge die Regierung in manchen Ländern benötigt, was besonders im Fall der USA von Bedeutung ist.4 Das Verfahren benötigt Zeit, was wiederum zu einer Verschärfung der mit den „Rettungsmaßnahmen“ verbundenen Auflagen führt.
Angesichts dieser Verzögerungen und der erneut aufflammenden Krise in Indonesien und Thailand wird man neben den südkoreanischen Banken auch die Bankensysteme dieser beiden Länder in die Umschuldung einbeziehen müssen. Dabei tun sich zwei gewichtige, in der US-amerikanischen Presse vieldiskutierte Probleme auf. Das erste Problem sind die vermehrt auftretenden Fälle von faktischer Zahlungseinstellung: Die verschuldeten Unternehmen weigern sich einfach, ihre Schulden anzuerkennen, und stellen die Auslandsgläubiger vor vollendete Tatsachen.5 Was bedeutet, daß die örtliche Bankenschuld, über die mit repräsentativen Partnern verhandelt werden kann, nur einen Bruchteil der sonstigen, weitgehend uneinbringlichen Forderungen darstellt. Das zweite Problem liegt darin, daß die Geschäftsbanken der G 7 die von ihnen umgeschuldeten Forderungen möglicherweise als zweifelhaft einstufen müssen.6 Sollten die amerikanischen Banken dazu gezwungen sein, werden die Aktienkurse an der Wall Street davon nicht unberührt bleiben. Und was passiert, wenn die japanischen und europäischen Banken, die an Süd-Korea weit größere Forderungen haben, dieselbe Einstufung vornehmen? Welche Folgen hätte das für ihre Bilanzen, und wie hoch wäre das Risiko, daß es zu weiteren Zahlungseinstellungen kommt, zumal in Japan?
dt. Bodo Schulze
* Professor an der Universität Paris-XIII-Villetaneuse. Verfasser von „La mondialisation du capital“, Paris (Syros) 1997.