15.02.2002

Elvis singt hier nicht mehr

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Elvis singt hier nicht mehr

DER mutmaßliche Selbstmord eines ehemaligen Enron-Managers und die Aussageverweigerung des früheren Enron-Chefs Kenneth Lay vor einem Kongressausschuss sind die jüngsten Episoden in der größten Firmenpleite der US-Geschichte. Durch den Enron-Bankratt haben die Beschäftigten nicht nur ihre Arbeitsplätze, sondern auch großenteils ihre Altersvorsorge eingebüßt. Der Fall des Energieriesen mit den tönernen Füssen macht deutlich, mit welchem Zynismus die Manager eines Unternehmens sich noch durch einen Ruin sanieren können, wie eng in den USA die Bande zwischen Multis und politisch Verantwortlichen sind, welche dubiosen Praktiken manche Wirtschaftsprüfer anwenden. Kurz: was ein dereguliertes, neoliberales Marktmodell so alles möglich macht.

Von TOM FRANK *

„Ich glaube an Gott und die freien Märkte“, bekannte vor einem Jahr Kenneth Lay, Enrons Chief Executive Officer (CEO).1 Und dann stilisierte der Boss des Energiegiganten auch noch Jesus Christus zu einem Superliberalen im Sinne der 1990er-Jahre: „Er wollte, dass die Menschen die Freiheit der Entscheidung haben.“ Was Enron in den Neunzigerjahren vollbracht hat, wäre demnach ein Werk Gottes gewesen: die Privatisierung und Deregulierung der Stromerzeugung; die Mutation von einem Unternehmen, das Erdgasröhren herstellt, zu einem Energiehandelskonzern, der im Zuge einer ungehemmten Deregulierung die „Freiheit der Entscheidung“ dazu nutzt, seine Profite zu maximieren. Am klarsten äußerte sich die Gunst des Allmächtigen in den Bonuszahlungen, die Lay sich für das Jahr 2000 genehmigte: 141,6 Millionen Dollar – ein Zuwachs von 184 Prozent gegenüber 1999. Kein Wunder, dass Jeff Skilling, der frühere Enron-CEO, gegenüber Business Week bekannte: „Wir haben die Engel auf unserer Seite. In jeder Branche, in der wir tätig wurden, waren wir die guten Jungs.“

Das Unternehmen Enron hat sich stets seiner maximalen „Transparenz“ gerühmt. Doch als es seine Zahlungsunfähigkeit erklärte, kam heraus, dass es sich um ein chaotisches Gespinst von Lügen, Nepotismus und gefälschten Bilanzen handelte. Und als sich herausstellte, wie fantasievoll Enron seine Gewinnmeldungen aufgeblasen hatte, gerieten die Investoren in Panik, und das Energieimperium mit einem Jahresumsatz von über 100 Milliarden Dollar brach in sich zusammen. Sein Börsenwert schrumpfte in kürzester Zeit auf ein 350stel. Dieser Absturz führte auch zu einer erneuten Debatte über die Pensionsfonds solcher Unternehmen, denn 60 Prozent der Gelder, die für die Alterssicherung der Enron-Angestellten zurückgelegt wurden, waren in Aktien der eigenen Firma angelegt.

Der Enron-Bankrott ist zwar aus diversen Faktoren zu erklären, doch die haben alle mit der Ideologie des Unternehmens zu tun, mit seiner fanatischen, nachgerade sektiererischen Anbetung des freien Marktes. Enron kämpfte verbissen dafür, die staatliche Aufsicht über seine Geschäfte zu begrenzen oder ganz abzuschaffen. Es ist kein Zufall, dass diejenigen, die in ihren Anzeigen über die regierungsamtlichen Aufsichtsbehörden spotten und selbstgefällig ihre massiven Regelverstöße feiern, sich am Ende als Manager erweisen, die buchstäblich alle Regeln verletzt und alle Vorschriften umgangen haben. Enron war der erklärte Liebling all derer, die freie Märkte für den absoluten Höhepunkt der Schöpfung halten. Deshalb ist die Ruine dieses Unternehmens auch der beste Ort, um sich in aller Ruhe hinzusetzen und über den Stand der deregulierten, privatisierten Dinge nachzudenken, der in den letzten zehn Jahren so gnadenlos herbeigeführt wurde.

Welche Einblicke bietet also dieser Ground Zero der Deregulierung? Wir sehen Spitzenmanager, die sich mit hunderten Millionen Dollar davonmachen, während die Beschäftigten ihre Firmenpensionen einbüßen und den Stromkunden ständige Stromausfälle zugemutet werden. Wir sehen Bilanzprüfungsfirmen, die besondere Nachsicht üben, weil die geprüften Unternehmen sie auch für ihre Beratertätigkeit bezahlen.2 Wir sehen gekaufte Politiker, Schlägertrupps, geplatzte Seifenblasen an den Börsen, kurzum: das Resultat eines ungehemmten Spiels der Marktkräfte.

Enron hat die Finanzexperten allesamt hinters Licht geführt. Noch instruktiver ist aber im Grunde ein anderer Aspekt dieses Schattentheaters, nämlich der „politische“ Erfolg der Enron-Bosse. Sie konnten die ganze Welt von der Idee überzeugen, dass ihre Passion für den freien Markt im Allgemeinen und für eine deregulierte Energiebranche im Besonderen nichts anderes als eine „Revolution“ bedeute, die Freisetzung von „Kreativität“, ja die Freiheit schlechthin. Die Unternehmen müssten wie säkularisierte Götter mit der ganzen Welt hantieren können, erst damit sei die Demokratie, ja die Macht des Volkes zu realisieren.

Für die Gurus des modernen Managements war die Karriere von Enron ein gleichsam heiliges Unterfangen. Die kleine Firma, die Gasröhren herstellte, entwickelte sich zu einem Großkonzern, der Stromlieferverträge quer durch die ganzen Vereinigten Staaten kaufte und verkaufte. Pipelines und Fabriken und ähnlich erdenschwere Dinge waren im Zeitalter des Internets und der New Economy hoffnungslos antiquiert. Die harten Enron-Fans beschrieben ihr Idol als regelrechten „Marktmacher“, als missionarischen Heilsbringer, der Unternehmergeist und Profitorientierung auch jenen trägen Branchen beibrachte, die durch staatliche Regulierungen und eine Ideologie der öffentlichen Dienstleistungen (wie Wasser- und Stromversorgung) gelähmt waren. Hat da etwa jemand Zweifel? Dann seht euch unsere Profite an!

Es hat in den letzten Jahren imposante Fälle von Enronphilie gegeben, zum Beispiel das Buch „Leading the Revolution“ von Gary Hamel.3 In seinen Werbespots vergleicht das Unternehmen seine Bestrebungen mit denen von Gandhi, von Lincoln und den Bürgerrechtlern, die 1963 in Alabama für die Gleichberechtigung der Afroamerikaner ihr Leben riskierten.

Die Fortune-Ausgabe vom April 2000 präsentierte den Mythos Enron gar als einen Elvis Presley der Unternehmenskultur, der die öde, in den 1950er-Jahren erstarrte Szene aufgemischt habe. Die überbordende Eloge eines seriösen Wirtschaftsmagazins sei hier in voller Länge zitiert: „Man stelle sich eine abendliche Party in einem Country-Club vor; eine Truppe von stocksteifen alten Knochen schlurft lustlos zu den nicht gerade aufregenden Klängen eines Guy Lombardo und seines All-Tuxedo-Orchesters mit ihren Ehefrauen über die Tanzfläche. Plötzlich gibt es einen gewaltiger Knall, und durch das Glasdach kracht der junge Elvis herunter: mit goldbetresstem weißem Anzug, metallisch funkelnder Gitarre und kreisenden Hüften. Die Hälfte des Publikums auf der Tanzfläche fällt in Ohnmacht, der Rest ist vorwiegend empört oder beleidigt. Nur ein paar ganz wenige finden Gefallen an dem, was sie da hören, sie fangen an, mit den Füßen zu wippen, sich neue Tanzpartner zu greifen – und dann rocken sie auf einmal zu dieser völlig anderen Musik über das Parkett. In der stagnierenden Welt der regulierten öffentlichen Versorgungs- und Energieunternehmen ist die Firma Enron Corp. genau dieser Elvis Presley, der uneingeladen eine dröge Party aufmischt.“

Ein heiliger Bund

DAS Cover von Business 2.0 zeigte im September 2001 Enron-Boss Jeff Skilling, der die Leser mit dem Finger auf dem Mund zum Schweigen auffordert. Das Geheimnis, das Skilling uns anvertrauen wollte, war nicht etwa die vernichtende Wahrheit über die Ertragslage des Unternehmens, sondern die Botschaft: „Die Revolution lebt.“ Die Metamorphose von Enron in ein „virtuell integriertes Unternehmen“ bot nach wie vor einen „Hoffnungsschimmer für eine mögliche Zukunft“. Die „revolutionäre“ Wahrheit über die New Economy war noch nicht ganz ausgesprochen.

Doch zu dem Zeitpunkt, da die Zeitschrift auf den Markt kam, war Skilling selbst auf geheimnisvolle Weise weg vom Fenster. Kurz darauf begannen die Jünger der New Economy verzweifelt zu beteuern, der Enron-Skandal und der Bankrott des Unternehmens hätten nichts zu tun mit der Marktvergötterung und der Privatisierungspolitik. „Keinerlei Zusammenhang!“, keifte das Wall Street Journal und schob nicht weniger als fünf Leitartikel hinterher. In Wirklichkeit sei das alles nur durch die Tatsache zu erklären, dass der Staat die Deregulierung noch nicht weit genug vorangetrieben habe.4 In einer Wirtschaftssendung der Rundfunkstation NPR wurde die Einschätzung verbreitet, Enron habe sich stets bemüht, die Strompreise niedrig zu halten. Der Konsument musste fast den Eindruck bekommen, es handele sich um den Bankrott eines wohlmeinenden, menschenfreundlichen Unternehmens.

Selbst in den besten Zeiten des Unternehmens war kaum zu durchschauen, wie dessen offenbar gigantische Gewinne zustande kamen. Offensichtlich war nur, dass ein „Marktmacher“ darauf aus sein muss, sich eine Menge innovativer Derivate und Verträge zusammenzuklauben und sie sich unter den Nagel zu reißen. Daraus folgte – ebenso offensichtlich – die Notwendigkeit, in der Politik mitzumischen. In Business Week wurde das so formuliert: „Eines der größten Risiken von Enron besteht darin, dass das Unternehmen die offenen Märkte, die es braucht, schlicht nicht herstellen kann.“ Man musste, mit anderen Worten, an die beiden großen amerikanischen Parteien mit Spenden herantreten.

Enron verkaufte sich nicht nur als ein trotzig „revolutionäres“ Unternehmen, es verkaufte auch die Deregulierung als großen Fortschritt der menschlichen Freiheit. Denn schließlich wollte man ja nach dem Slogan „Power to the People“ die Macht ans Volk zurückgeben.

Wenn die Wähler einmal nicht mitmachen wollten, musste Enron freilich mit anderen Mitteln arbeiten, und zwar vornehmlich mit reichlichen und völlig legalen Bestechungsgeldern für einflussreiche politische Figuren. Das Unternehmen und seine Manager spendeten routinemäßig – in den USA wie in Großbritannien – gewaltige Summen jeweils an die beiden großen politischen Parteien. So unterstützte Enron-Boss Kenneth Lay die Wahlkampagnen seines Golfpartners Bill Clinton (Demokrat), dessen Regierung sich im Gegenzug energisch für diverse Enron-Aktivitäten im Ausland einsetzte. Großzügig bedacht wurde aber auch der Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus, Tom Delay (Republikaner), der dann aufmerksamerweise ein Gesetz zur Deregulierung des Stromsektors einbrachte.

Natürlich trug Enron auch seinen Teil dazu bei, George W. Bush zu einer nationalen Figur aufzubauen. Der durfte – noch als Gouverneur von Texas – bei seinen Flügen durch die ganze USA die Firmenflugzeuge von Enron benutzen. Und als Bush jr. zum republikanischen Präsidentschaftskandidaten avancierte, da wurde Enron zum größten Einzelsponsor seiner Wahlkampagne. Kenneth Lay selbst ist geschäftlich mit Vizepräsident Dick Cheney verbunden und Kopräsident von Barbara Bushs „Foundation for Familiy Literacy“. Der Einfluss von Enron auf die Bush-Regierung war so groß, dass Lay als einziger Manager der Stromindustrie zu einem Zweiergespräch mit Cheney vorgelassen wurde, als dieser an der höchst fragwürdigen Energiegesetzgebung der Regierung herumbastelte. Lay nahm zudem Einfluss auf die Auswahl der Mitarbeiter der staatlichen Stromregulierungsbehörde. Und in Großbritannien, wo Enron von der Privatisierung der regionalen Wasserwerke erheblich profitierte, trat das Unternehmen 1998 als Sponsor des Labour-Parteitages in Erscheinung.

Noch wirksamer war offenbar die Enron-Waffe, dem Unternehmen gewogene Abgeordnete mit einträglichen Pfründen auszustatten, nachdem jene ihre Arbeit für Enron zufriedenstellend erledigt hatten. Auf dieser Versorgungsliste stehen interessante Namen. Zum Beispiel Wendy Gramm, die Frau des einflussreichen texanischen Senators Phil Gramm, die für die Kommission über den Handel mit Warentermingeschäften arbeitete und dabei durchsetzte, dass sich Enron nicht an das 1993 beschlossene Regelwerk halten musste. Anschließend nahm sie dann flugs einen Enron-Aufsichtsratsposten ein. Oder Lord John Wakeham, der konservative britische Politiker, der eine wichtige Rolle sowohl bei der fatalen Privatisierung der britischen Elektrizitätswerke als auch beim Enron-Einstieg in die britische Wasserindustrie spielte. Auch er erhielt danach einen Sitz im Enron-Aufsichtsrat. Oder Frank Wisner, US-Botschafter in Indien für die erste Clinton-Regierung, der Enron dazu verhalf, den 3 Milliarden Dollar schweren Auftrag zum Bau des berüchtigten Dabhol-Kraftwerks zu bekommen, und der auch den nötigen Druck auf die Inder ausübte, als die später kalte Füße bekamen (damals intervenierte auch der heutige Vizepräsident Dick Cheney). Auch auf Wisner wartete nach seinem Ausscheiden aus dem diplomatischen Dienst ein vorgewärmter Sitz im Aufsichtsrat.

Unter den zahlreichen Politikern, die mit Enron liiert sind, befinden sich auch Marc Raciot, der jetzige Vorsitzende der Republikanischen Partei, James Baker, Außenminister von Präsident George Bush sen., Lawrence Lindsay, ein Wirtschaftsberater des heutigen Präsidenten, sowie zwei ehemalige Wahlkampfmanager des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Al Gore. Insofern könnten diverse Jünger des freien Marktes aus beiden Parteien im Sumpf des Enron-Skandals versinken.5

Aber Enron zeichnet sich auch noch in einer anderen Hinsicht aus: Es ist wahrscheinlich das einzige Unternehmen, das in einem Bericht von amnesty international erwähnt wird, der detailliert beschreibt, wie von Enron gedungene Schläger die protestierenden Dorfbewohner in der Nähe des Kraftwerks von Dabhol brutal misshandelten. Von weiteren Überzeugungstechniken der Firma Enron weiß Mosambiks Minister für Bodenschätze, John Kachamila, zu berichten, bei dem sich Enron um die Lizenz für ein geplantes Erdgasprojekt beworben hatte: „Es gab regelrechte Drohungen (der US-Regierungsvertreter), Entwicklungshilfe zurückzuhalten, falls wir nicht unterschreiben sollten, und zwar schnell. Ihre Diplomaten, besonders Mike McKinley (damals bei der US-Botschaft in Maputo für den Handel zuständig), bedrängten mich, einen Vertrag zu unterschreiben, der für Mosambik nicht gut war. Er war kein neutraler Diplomat. Er verhielt sich, als würde er für Enron arbeiten. Wir bekamen Anrufe von US-Senatoren, die uns alles Mögliche androhten für den Fall, dass wir nicht unterschreiben würden. Selbst Anthony Lake (Sicherheitsberater von Präsident Clinton) rief an, um uns zur Unterschrift zu überreden. Dann lancierten sie eine Schmutzkampagne gegen uns … Alle behaupteten, wir würden nicht unterschreiben, weil ich eine Provision verlangte – wo ich doch nur bessere Bedingungen für unser Land herausholen wollte.“6

Solcher Art sind die Geschäfte, die Enron-Fürsprecher im Auge haben, wenn sie sich um das Deregulierungsvermächtnis des Unternehmens sorgen. Und sie haben allen Grund zur Sorge. Ohne den politischen Druck und die Spendengelder für Wahlkampagnen hat die Deregulierung künftig wenig Chancen. Wenn die konkreten Geschäftsdaten, also Preise und die dafür gebotenen Dienstleistungen, allein den Ausschlag gäben, würden die meisten Stadtverwaltungen sofort ein eigenes oder kommunal kontrolliertes Kraftwerk dem Enron-Modell vorziehen. Das Beispiel der Deregulierung in Kalifornien war in dieser Beziehung pädagogisch wertvoll: Im ganzen Staat schossen die Strompreise in die Höhe – außer in Los Angeles, wo die Stadtverwaltung ihre eigenen Stromversorgungsbetriebe besitzt.

Ein Hauptmerkmal der New Economy der Neunzigerjahre war die Unterwerfung von so prosaischen Dingen wie dem Dienst am Bürger unter die Ideologie des Marktes. Die Märkte, wurde uns gepredigt, sind immer besser und immer demokratischer, zu allen Zeiten und in allen Branchen. Die Presse hat in diesem Chor der Marktvergötterung lange Zeit mitgejubelt. Doch mittlerweile haben wir eine theologische Einsicht gewonnen, die wir dem Leiter eines kommunalen Betriebs in Kalifornien verdanken. Als er vom Enron-Bankrott hörte, gab er einen Stoßseufzer von sich und sagte: „Es gibt einen Gott.“

aus dem Engl. von Niels Kadritzke

* Autor von „The Conquest of Cool: Business Culture, Counter Culture and the Rise of Hip Consumerism“, University of Chicago Press 1997, und „One Market Under God: Extreme Capitalism, Market Populism and the End of Economic Democracy“, New York (Doubleday) 2000.

Fußnoten: 1 San Diego Union Tribune, 2. Februar 2001. Der Chief Executive Officer in einem US-Konzern entspricht in etwa dem Vorstandsvorsitzenden in einem deutschen Unternehmen, ist aber insofern eine noch stärkere Figur, als er die anderen Mitglieder der Firmenleitung berufen und entlassen kann. 2 Dies war der Fall bei dem Wirtschaftsprüfungsunternehmen Arthur Anderson, das für 27 Millionen Dollar als Unternehmensberater bei Enron tätig war, während es zugleich dessen Bücher prüfte. 3 Deutsche Ausgabe: „Das revolutionäre Unternehmen. Wer Regeln bricht: gewinnt“, München (Econ) 2001. 4 Das republikanerfreundliche Wall Street Journal vom 18. Januar 2001 erklärt den Enron-Crash mit der Wirtschaftskultur „der Clinton-Jahre“. Und George Gilder, ein Reagan-Anhänger, führt die finanziellen Turbulenzen des Unternehmens auf die komplizierten fiskalischen Vorschriften der USA zurück. 5 Mit Wahlspenden hat das Unternehmen die Republikaner stärker begünstigt, aber auch die Demokraten haben Enron-Spenden bezogen. 6 Houston Chronicle, 1. November 1995.

Le Monde diplomatique vom 15.02.2002, von TOM FRANK