13.09.2002

Der Kiosk als Fenster zur Welt

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Der Kiosk als Fenster zur Welt

DIE hier abgedruckten Fotodokumente sind dem Buch „Kiosk“ von Robert Lebeck und Bodo von Dewitz entnommen.1 Die beiden Autoren haben sich die schwierige Aufgabe vorgenommen, eine Geschichte des Fotojournalismus von 1839 bis 1973 zu schreiben – und sie haben ihr Versprechen auf einzigartige Weise eingelöst. Überzeugend verbinden sie die Fotoreportagen der großen Illustrierten (Vu, Life, Match, Stern, Look etc.) mit so ungewöhnlichen Seitenlayouts wie denen von El Lissitzky oder Alexander Rodtschenko für die sowjetische Propagandazeitschrift USSR im Bau.

Diese wunderbare Dokumentation, die deutlich macht, welche Sinneffekte die Inszenierung der Fotografien hervorbringt, ist vor allem der umfangreichen Sammlung des ehemaligen Stern-Fotografen Robert Lebeck zu verdanken. Er ist ein passionierter Fotojournalist und hat sein Leben lang nicht nur Fotoabzüge, sondern auch eine einzigartige Kollektion von Magazinen und Zeitungen mit beeindruckenden Bildern und Reportagen zusammengetragen. Das daraus entstandene Werk ist die einzige wirklich taugliche Monografie zum Thema Fotojournalismus. Zwei weitere Titel folgen der gleichen Linie, beschäftigen sich aber vorwiegend mit der Illustration von Büchern: „Fotografia Publica. Photography in print 1919–1939“ und „The Book of 101 Books“2 .

C. C.

Fußnoten: 1 Der Ausstellungskatalog der Ausstellung im Altonaer Museum, 24. April bis 11. August 2002, „Kiosk“ (Steidl Verlag, Göttingen 2001) hat 320 Seiten und umfasst mehr als 1 200 Bilder. 2 Editions Aldeasa und Reina Sofia, Madrid 1999, und PPP Editions, New York 2001.

Le Monde diplomatique vom 13.09.2002, von C. C.