In jeder Ausgabe präsentiert die deutschsprachige LE MONDE diplomatique eine/n (zumeist zeitgenössische/n) KünstlerIn mit ausgewählten Werken. So erhalten unsere LeserInnen kleine Einblicke in außersprachliche Darstellungen und Verarbeitungen individueller wie gesellschaftlicher Prozesse. Neben einem kurzen einführenden Text gibt es Hinweise auf aktuelle Ausstellungen und Kataloge zum Weitersehen.
Die Arbeiten der 1988 in West Lake Village, Kalifornien, geborenen Malerin Ellen Akimoto zeichnen sich durch unerwartete, verwirrende Perspektiven und desintegrierende Körper aus. Manche Arbeiten beginnen als „große malerische Gesten“ direkt auf der Leinwand. Anderen Arbeiten liegen digitale Collagen zugrunde, dabei werden Formen und Perspektiven verändert, und es entstehen neue Kompositionen. Aber das Entscheidende ist für die Künstlerin dann doch der Akt des Malens, den sie als „Denken mit dem Körper“ beschreibt. Die Malerei sieht sie als ein sehr „physisches Medium, das einem auf eine schöne Art Widerstand leistet“. Die Bilder verschmelzen Alltagsszenen und persönliche Erfahrungen zu fantastischen, enigmatischen Welten, die ihrer eigenen Logik folgen. Ihr sei „eine gewisse Mehrdeutigkeit sehr wichtig“, betont Akimoto.
Ellen Akimoto hat an der California State University in Chico, als Austauschstudentin an der Kunstakademie Mainz und schließlich an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst studiert. Sie lebt und arbeitet in Leipzig. Die Galerie Judin, der wir für das Bildmaterial danken, zeigt noch bis zum 24. August neueste Arbeiten in ihrer Tankstelle in Berlin, ab September sind sie dann im Kunstverein Ulm zu sehen.
galeriejudin.com, ellenakimoto.com
Wilhelm Werthern