Kunst

In jeder Ausgabe präsentiert die deutschsprachige LE MONDE diplomatique eine/n (zumeist zeitgenössische/n) KünstlerIn mit ausgewählten Werken. So erhalten unsere LeserInnen kleine Einblicke in außersprachliche Darstellungen und Verarbeitungen individueller wie gesellschaftlicher Prozesse. Neben einem kurzen einführenden Text gibt es Hinweise auf aktuelle Ausstellungen und Kataloge zum Weitersehen.

Mit den farbenfrohen Bildern der 1983 geborenen niederländischen Malerin Lotte  Keijzer verabschieden wir den Sommer. Keijzer ist ausgebildete Grafikerin und hat zudem Produktdesign an der niederländischen Film- und Fernsehakademie studiert, und das prägt ihre Malerei. Die verschobenen Perspektiven und grellen Farben sind alles andere als realistisch und lassen an Kinderbuchillustrationen denken. Ihre Bilder sind Reflexionen über Alltagserlebnisse – oft sind es Missgeschicke und kleine Katastrophen, peinliche oder auch eklige Momente, die man im ersten Moment gar nicht versteht. Die haptische Qualität der Bildoberflächen wird unter anderem durch den Einsatz von Sand erreicht. Auch die Kombination von Zeichenstiften und Acrylfarben ist eher ungewöhnlich, sie lässt die Arbeiten gleichzeitig plakativ und zart erscheinen. Lotte Keijzer lebt und arbeitet in Haarlem. Bis zum 11. Oktober zeigt die Berliner Galerie Kristin Hjellegjerde, der wir für das Bildmaterial danken, neueste Arbeiten der Künstlerin in einer Einzelausstellung (siehe kristinhjellegjerde.com und lottekeijzer.com).

Wilhelm Werthern ​