07.05.2015

gestern in LMd heute in den Nachrichten

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Die Nachtwölfe kommen

Dass die Notschnyje Wolki, die russischen Hells Angels, auf den Spuren der Roten Armee nach Westen brettern wollen, wäre vor zwei Jahren kaum beachtet worden. Doch vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise wurde die geplante Gedenkfahrt zum 70. Jahrestag der Kapitulation Nazideutschlands in einigen der befreiten Länder als Provokation gesehen. Wahrscheinlich werden es nur wenige russische Biker bis nach Prag oder Berlin schaffen. Welche Ideologie sie transportieren und welche Mission sie damit erfüllen wollen, schildert sehr anschaulich der britisch-russische Autor Peter Pomerantsev in seiner Reportage über „Putins unheimliche Gefolgschaft“. Der Text mit dem Titel „Die Nachtwölfe des Kreml“ ist in der LMd vom Januar 2014 nachzulesen.

Mare nostrum

Von den Rändern Europas werden fast täglich neue Tragödien gemeldet. Dabei wird die Zahl der verzweifelten Bootsflüchtlinge, die unseren Kontinent erreichen wollen, mit der wachsenden Zahl der Krisenherde rund um das Mittelmeer noch weiter ansteigen. Le Monde diplomatique berichtet seit Jahren über das Schicksal der Flüchtlinge, über die Motive, die sie antreiben, über das Schicksal, das sie in Europa erwartet. Aber auch über die Zäune und Mauern, die von der EU zur Abwehr der „Gefahr“ finanziert werden. So schilderte Jiannis Papadopoulos in seiner Reportage „Schengenraum“ in der LMd vom Februar 2011, was zum Bau des „Abwehrzauns“ an der griechisch-türkischen Grenze geführt hat. Paolo Gaibazzi analysierte in der LMd vom Dezember 2013 unter dem Titel „Die Reisefreiheit der anderen“, wie schwer es ist, in Gambia ein Visum für den Schengenraum zu beantragen. Und unser Mitarbeiter Stefano Liberti hat das Versagen der EU bei der Rettung von Bootsflüchtlingen dargestellt: „Brüssel liegt nicht am Meer“ ist in der LMd vom November 2014 nachzulesen. In seinen Reportagen schildert Liberti das Schicksal von Migranten, die es über die türkisch-bulgarische Grenze geschafft haben („In Europa werde ich Zuflucht finden“ LMd vom März 2015), aber auch die dunklen Geschäfte bei der Versorgung von Flüchtlingen in Italien („Die Paten von Rom“, LMd vom Januar 2015).

Le Monde diplomatique vom 07.05.2015