09.05.2008

Was wann geschah

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Was wann geschah

1884–1885 Auf Betreiben Großbritanniens segnet die Konferenz von Berlin die portugiesische Kolonialherrschaft über verschiedene Territorien in Afrika ab. Angola kann erst nach einer Reihe von Kriegen „befriedet“ werden.

1951 Portugal erklärt seine afrikanischen Kolonien zum „Bestandteil des Mutterlandes“.

1956 Die „Volksbewegung zur Befreiung Angolas“ (MPLA) wird gegründet.

1957 Holden Roberto gründet die Union der Völker Nordangolas, aus der sich die Nationale Befreiungsfront Angolas (FLNA) entwickelt.

4. Februar 1961 Jonas Savimbi verlässt die FLNA und gründet die Nationale Union für die völlige Befreiung Angolas (Unita).

15. April 1974 In Portugal beginnt die „Nelkenrevolution“. Mit dem Sturz der Diktatur ist das Kolonialreich dem Untergang geweiht.

1975 Die FLNA und die Unita (unterstützt von Südafrika und den USA) und die MPLA (unterstützt von der UdSSR) unterzeichnen ein Abkommen, das nicht umgesetzt wird. Der Bürgerkrieg beginnt.

Herbst 1975 Südafrika marschiert in den Süden Angolas ein, um eine Offensive der Unita gegen die MPLA zu unterstützen, die ihrerseits Verstärkung durch kubanische Truppen erhält. Am 11. November ruft die MPLA in Luanda die Unabhängigkeit Angolas aus.

10. September 1979 Nach den Tod von Agostinho Neto übernimmt José Eduardo Dos Santos die Führung von Staat und Partei.

1981, 1984, 1985, 1987 Wiederhol-te Vorstöße der südafrikanischen Armee in den Süden Angolas. Ab 1985 unterstützen die USA offiziell die Unita, nach Aufhebung des Clark-Amendments von 1976, das eine militärische Einmischung untersagt hatte, durch den Kongress.

22. Dezember 1988 In New York schließen Angola, Kuba und Südafrika einen Vertrag über den Rückzug der kubanischen Truppen aus Angola und die Unabhängigkeit Namibias, das 1949 von Südafrika formell annektiert worden war.

31. Mai 1991 Jonas Savimbi (Unita) und Präsident Dos Santos schließen in Lissabon einen Friedensvertrag, der freie Wahlen im September 1992 vorsieht. Bei der UNO wird eine Überwachungsmission für Angola (Unavem) gebildet.

29./30. September 1992 Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Angola. Nach dem umstrittenen Wahlsieg der MPLA beschließt die Unita unter Savimbi die Wiederaufnahme der Kampfhandlungen.

15. September 1993 Der UN-Sicherheitsrat verurteilt in seiner Resolution 864 die Wiederaufnahme des Kampfes durch die Unita.

20. November 1994 In Lusaka unterzeichnen die Unita und die angolanische Regierung einen Friedensvertrag, der die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit und Versöhnung (Gurn) vorsieht.

30. Juni 1997 Die UN-Beobachtermission für Angola (Monua) löst die Unavem ab.

März 1998 Die Rebellenbewegung Unita wird als politische Kraft zugelassen und darf eine Parteizentrale in Luanda eröffnen.

Dezember 1998 Im Gefolge der Krise in der Demokratischen Republik Kongo nimmt die Unita die Kampfhandlungen wieder auf.

März 1999 Die Monua zieht sich aus Angola zurück.

4. April 2002 Waffenstillstands- abkommen in Luanda.

Dezember 2002 Die Unita erreicht die Aufhebung der gegen sie verhängten Sanktionen im UN-Sicherheitsrat und erhält das Recht, in den von ihnen Kontrollierten Provinzen die Gouverneure zu bestimmen.

Dezember 2003 Auf dem 5. ordentlichen Parteitag der MPLA wird Präsident Dos Santos für weitere fünf Jahre im Amt des Parteivorsitzenden bestätigt.

August 2006 Obwohl ein Abkommen über Frieden und Versöhnung in der Provinz Cabinda geschlossen wurde, kommt es dort immer wieder zu Zusammenstößen zwischen Regierungstruppen und separatistischen Milizen.

Le Monde diplomatique vom 09.05.2008