14.11.2008

Michael van Ofen

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Michael van Ofen

Die Kunst dieses Malers ist vor allem eine Kunst des Weglassens. Die Bildelemente sind auf sparsamste Weise angedeutet: Einige wenige Linien und Farbflächen, und doch sieht man als Betrachter ungeheuer viel. Dies trifft paradoxerweise vor allem auf die Porträts zu. Die reduzierten Bilder bewegen sich auf einer feinen Linie zwischen Abstraktion und Figuration und lassen viel Raum für eigene Vorstellungen. Diese Malerei ist nicht nur Darstellung – die Abbildung bezieht sich nicht auf die gegenständliche Welt –, sondern auch Nachdenken über Malerei: Der Künstler spricht manchmal sogar von „Kopieren“ und orientiert sich an Vorlagen vor allem aus dem 19. Jahrhundert. Daher wirken seine Bilder auf eigentümliche Art vertraut.

Michael van Ofen ist 1956 in Essen geboren, er lebt und arbeitet in Düsseldorf. Bis zum 29. November zeigt die Johnen Galerie in Berlin seine Arbeiten. Für die Abbildungen danken wir der Galerie Sies + Höke in Düsseldorf: www.sieshoeke.com Wilhelm Werthern

Le Monde diplomatique vom 14.11.2008, von Wilhelm Werthern