Seit 50 Jahren
Mai 1954: „Alte Diplomatie – Neue Diplomatie“: Die Schlagzeile der 1. Nummer war Programm, und der Autor von internationalem diplomatischem wie journalistischem Rang: Sir Harold Nicolson hatte als Mitglied der britischen Delegation an den Pariser Friedenskonferenz von 1919 teilgenommen und nach dem Ende seiner diplomatischen Laufbahn unter anderem als Intendant beim BBC gearbeitet. Das Foto zeigt den britischen Botschafter Sir Gladwin Jebb beim Antrittsbesuch im Élysée-Palast, das Inhaltsverzeichnis „Sommaire“ verkündet unter anderem „Neues aus Botschaftskreisen“.
Mai 1955: Unter der Titelzeile „Die Ziele der Bandung-Konferenz – Antikolonialismus, Antirassismus, Friedensverteidigung“ ging es um die von Nehru (Indien) und Nasser (Ägypten) initiierte Konferenz in Java, wo die Blockfreiheit ihren Anfang nahm.
Dez. 1960: „Der 35. Präsident der Vereinigten Staaten“ verkündet die Zeitung zur Wahl von J. F. Kennedy. Neben dem Kommentar des Herausgebers („Ein Führer der westlichen Welt?“) berichtet ein Exminister: „Kennedy, wie ich ihn kennen lernte“.
Juli 1962: „Algerien wird leben“, prognostizierte Yves Chataigneau, ehemaliger Generalgouverneur, 1962 französischer Botschafter in Algerien. Nach sieben Jahren Krieg war die Unabhängigkeit Algeriens zum 3. Juli beschlossen worden.
Juni 1968: „Wegen Streiks erscheint Le Monde diplomatique in diesem Monat mit mehren Tagen Verspätung“ entschuldigt sich die Redaktion nach dem Pariser Mai. Und ein Professor fragt: „Die Studentenbewegung – Revolte oder Revolution?“
Juni 1979: Unter der Titelzeile „Europa der Träume, Europa der Wirklichkeiten“ sorgte man sich um das schwierige Verhältnis zu den USA („Alliierte oder Vasall“) und um den Zustand der Demokratie in Ägypten kurz nach dem Friedensvertrag mit Israel.