David Goldblatt
Der südafrikanische Fotograf David Goldblatt, von dem die Aufnahmen auf diesen Seiten stammen, hat über fünfzig Jahre lang in seinem Heimatland Gebäude, Menschen und Landschaften aufgenommen, doch dabei nicht nach dem interessanten Motiv oder dem besonderen Ereignis gesucht. Seine Dokumentarfotos handeln von den mentalen Konstruktionen, die das Gebilde Südafrika stützten. In Goldblatts Aufnahmen – ähnlich wie in den Geschichten des Schriftstellers J. M. Coetzee – wird im unscheinbarsten Detail sichtbar, auf welche Weise das Apartheid-System jede Pore des Lebens und jeden Stein durchdrungen hat und noch heute, in seinen Nachwirkungen, das Land prägt.
Im Kunstbau des Münchner Lenbachhauses (U-Bahn-Station Königsplatz) gibt derzeit eine Ausstellung mit über 200 Aufnahmen Einblicke in sein Werk: „David Goldblatt: Fotografien aus Südafrika 1948–2002“.
Den umfangreichen Katalog zur Ausstellung: „David Goldblatt, Fifty-one Years“ im Museu d‘Art Contemporani 2002 (mit Essays von Corinne Diserens, J. M. Coetzee, Ivan Vladislavic, Michael Godby, Chris Kilip und Nadine Gordimer) ist in der Ausstellung und im Buchhandel für 39 Euro erhältlich. Außerdem gibt es den Katalog „David Goldblatt“ in der Reihe „Phaidon 55“, Berlin (Phaidon) 2001, zum Preis von 7,57 Euro. (www.phaidon.com)