Die drei Schwestern
VON den vier globalen Marktführern im Bereich Wasserversorgung sind allein drei französische Unternehmen: Veolia, ehemals Vivendi, das aus der 1853 gegründeten Compagnie Générale des Eaux (CGE) hervorgegangen ist; Ondeo, eine Tochter der Suez Lyonnaise des Eaux, gegründet 1880; und die kleine Saur, die bis zum November 2004 zum Mischkonzern Bouygues gehörte. Innerhalb von kaum 20 Jahren ist es den französischen Wassermultis gelungen, sich weltweit an die Spitze der privaten Wasserversorger zu setzen.
Ondeo ist mit 125 Millionen Kunden weltweit die Nummer eins. Der Branchenzweite Veolia versorgt weltweit 110 Millionen Kunden mit Wasser. Veolia ist allerdings die Nummer eins in Frankreich, wo das Unternehmen für die Trinkwasserversorgung von 26 Millionen und die Abwasserbeseitigung von 19 Millionen Menschen zuständig ist. Das brachte 2003 einen Umsatz von rund 11 Milliarden Euro, 30 Prozent des Gesamtumsatzes von Veolia Environnement.
Insgesamt beschäftigt das Veolia Environment 309 000 Mitarbeiter in mehr als 80 Ländern, davon 2 800 in China, 4 000 in Australien, 14 000 in Deutschland, etwa 13 000 in Großbritannien, 12 000 in Tschechien und 9 000 in Schweden. Die Saur hat sich ebenfalls im Ausland engagiert, wo sie 29 Millionen Menschen mit Wasser versorgt (gegenüber 6 Millionen in Frankreich).
Zurzeit kontrollieren die drei Schwestern rund 40 Prozent des weltweiten privaten Wassermarktes und sind insgesamt in mehr als 100 Ländern präsent. Ihr einziger echter Rivale ist der deutsche Konzern RWE (Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk), der in den letzten Jahren, auch dank seiner britischen Tochter Thames Water, zum drittgrößten Wasserversorger der Welt aufgerückt ist. Mit dem Kauf des größten amerikanischen Wasserversorgers American Water Works konnte sich RWE außerdem auf dem amerikanischen Markt etablieren.