gestern in LMd - heute in den Nachrichten
Im Kaukasus kommt es wieder zu Spannungen zwischen Russland und Georgien. Nach Schießereien in Südossetien gibt jede Regierung der anderen die Schuld an der drohenden Eskalation. Zudem hat Moskau mit der Republik Kirgistan unter dem vor kurzem in einer umstrittenen Wahl wiedergewählten Präsidenten Kurmanbek Bakijew ein vorläufiges Abkommen geschlossen, das unter anderem eine zweite russische Militärbasis an der kirgisischen Grenze zu China vorsieht. Über die politischen Strategien Russlands in seinem eigenen „Nahen Osten“ und die Vorgeschichte des Georgienkriegs von 2008 können Sie nachlesen: Jean Radvanyi, „Das Spiel der Großen im Kaukasus“ in Le Monde diplomatique vom September 2008, und Régis Genté, „Die Macht kommt aus den Pipelines. Das Große Spiel um die Energiereserven in Zentralasien“ in Le Monde diplomatique vom Juni 2007.
In Simbabwe wurde Ende Juli gegen ein weiteres Regierungsmitglied, das zur Bewegung für demokratischen Wandel (MDC) gehört, ein Strafverfahren eröffnet. Jüngstes Opfer der von Präsident Robert Mugabe kontrollierten Strafverfolgungsbehörden ist Thamsanqa Mahlangu, Vizeminister für Jugendfragen. Im Zuge der Kampagne gegen die MDC, die im Februar eine fragile Koalition mit der Zanu-PF des Präsidenten eingegangen ist, mussten bereits fünf MDC-Abgeordnete wegen ähnlicher Strafverfahren ihr Mandat niederlegen. Die gezielte Schwächung der Parlamentsfraktion von Premierminister Morgan Tsvangirai deutet darauf hin, dass die Veteranen des alten Regimes die Kohabitation mit der MDC beenden wollen. Die Mentalität Mugabes und die Interessen seiner Umgebung beschreibt R. W. Johnson in Le Monde diplomatique vom August 2008 mit seiner Analyse: „Mugabes Wahnsinn mit Mbekis Methode“.