12.09.2024

Jan Ros

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Jan Ros

Hansa, 2024, Öl auf Holz, 152 × 122 cm

Architektur, Stadtlandschaften, Verkehr – das sind die Sujets, mit denen sich der niederländische Maler Jan Ros beschäftigt. Für seine Gemälde stützt sich der Künstler auf sein großes Fotoarchiv, das eigene Fotografien genauso wie Bilder aus Büchern, Zeitschriften und dem Internet enthält. Allerdings werden diese Fotos keineswegs eins zu eins wiedergegeben. An den Stadtlandschaften, die durch ein Fenster zu sehen sind, lässt sich das Prinzip besonders deutlich machen. Die meist eher leeren Räume sind sozusagen real, aber die Stadtlandschaft ist eine Komposition des Künstlers und nicht das Abbild einer realen Skyline. Die Wechselwirkung zwischen innen und außen sowie von Licht und Schatten spielen bei Jan Ros eine wichtige Rolle. Auch wenn die Arbeiten auf den ersten Blick wie Fotorealismus wirken mögen, gehen sie weit darüber hinaus. Manche Bilder erinnern mit ihrer melancholischen Stimmung an Hopper oder lassen an Filmstills denken. Jan Ros, 1961 im niederländischen Winterswijk geboren, hat in Utrecht und Amsterdam studiert und lebt und arbeitet heute in Amersfoort. Vom 6. September bis 16. November zeigt die Galerie Rasche Ripken in Berlin, der wir für das Bildmaterial danken, neue Arbeiten des Künstlers in einer Einzelausstellung.

www.rasche-ripken.de, www.janros.nl

⇥Wilhelm Werthern

Le Monde diplomatique vom 12.09.2024