11.01.2024

Christoph Hänsli

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Christoph Hänsli

von Wilhelm Werthern

Der Kongress, 1999, Eitempera und Acryl auf Leinwand, 160 × 130 cm

Christoph Hänsli, 1963 in Zürich geboren, wurde einmal sehr passend als „malender Konzeptkünstler“ bezeichnet. Seine lakonische Malerei, altmeisterlich ausgeführt, lässt sich irgendwo zwischen Konzeptkunst, Pop Art und Realismus verorten. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht das Ding. Er zeigt uns prosaische Dinge, die wir üblicherweise einfach übersehen, seit 1992 fast ausschließlich im Maßstab eins zu eins. Die Motive sind stets neutral beleuchtet und zeichnen sich durch Humor und Melancholie aus. Hänsli beschreibt seinen Ansatz als ein „buchhalterisches Erfassen“. Menschen sind nie zu sehen, aber die Spuren unseres absurden menschlichen Lebens und unserer Versuche, es zu ordnen, sind allgegenwärtig, sei es im halbleeren Bierglas, auf dem senfverschmierten Pappteller oder im Abdruck eines Körpers in einer Krippe. Christoph Hänsli lebt und arbeitet in Zürich. Vom 12. Januar bis zum 9. März zeigt die Zürcher Galerie Peter Kilchmann vorwiegend neue Arbeiten des Künstlers in einer Einzelausstellung. Für das Bildmaterial, dessen Copyright in Deutschland bei der VG Bild-Kunst beziehungsweise in der Schweiz bei Pro Litteris liegt, danken wir den Galerien Peter Kilchmann in Zürich und Judin in Berlin. www.christophhaensli.ch, www.peterkilchmann.com, www.galeriejudin.com

Wilhelm Werthern

Le Monde diplomatique vom 11.01.2024, von Wilhelm Werthern