Kiriakos Tompolidis
von Wilhelm Werthern
Der Künstler Kiriakos Tompolidis, 1997 in Essen geboren, setzt sich in seinen Arbeiten aktuell vor allem mit seinen griechischen Wurzeln auseinander – seine Großeltern sind in den 1960er Jahren als sogenannte Gastarbeiter nach Deutschland gekommen. So tauchen in seinen Arbeiten immer wieder orthodoxe Ikonen und antike Skulpturen auf. Auch der flache Stil seiner Bilder erinnert an alte griechische Vasenmalereien. Die Tapetenmuster und Kacheln sind hingegen Reminiszenzen an die Wohnung seiner Großmutter. Im Mittelpunkt stehen meist menschliche Figuren, die uns mal selbstbewusst, mal zweifelnd aus den großformatigen Bildern anblicken. Sie werden in Räumen dargestellt, die ihren emotionalen Zustand zu allegorisieren scheinen. Die Narrative dieser Bilder werden nicht erklärt, sondern bleiben rätselhaft. Technisch ist Tompolidis ausgesprochen experimentierfreudig. Zum Einsatz kommen Fotografie sowie aufwendige Druck- und Collagetechniken, die mit Malerei kombiniert werden. Neben Pinseln und Farbe verwendet er durchaus auch Werkzeuge aus dem Baumarkt, die man nicht unbedingt in einem Atelier vermuten würde. Heute lebt Kiriakos Tompolidis in Berlin, wo er seit 2018 an der Universität der Künste studiert. Wir danken dem Künstler für das Bildmaterial. Weitere Werke finden sich auf seinem Instagram-Kanal: instagram.com/kiriakostml
Wilhelm Werthern