13.04.2023

Tschabalala Self

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Tschabalala Self

Sprewell, 2020, Stoff, bemalte Leinwand, Seide, Jeans, bemaltes Zeitungspapier, Stempel, ­Faden, Fototransfer auf Hahnemühle-Papier, Acryl auf Leinwand, 213,5 × 183 × 4 cm

Die Künstlerin Tschabalala Self, 1990 in Harlem, New York, geboren, hat am Bard College und an der Yale School of Art studiert. Ihr Werk umfasst neben Gemälden auch Zeichnungen, Skulpturen und Performances. Aber sie versteht sich vor allem als Malerin.

In ihrer Malerei bearbeitet sie die Bildfläche mit Farben, aber auch mit Stoffen und Fäden. Im Zentrum ihrer Arbeit steht der (weibliche) schwarze Körper. Ihre Figuren und deren Umgebungen sind imaginär, dürfen also nicht als Porträts verstanden werden. Aber sie stützen sich auf gelebte Erfahrungen und Erinnerungen. Es sind starke, selbstbewusste und keineswegs zerbrechliche Körper, Figuren mit einer selbstdefinierten Identität. Sie kontrollieren selbst, wie sie sich darstellen und wahrgenommen werden – haben Handlungsmacht. Self erklärt, die Figuren seien nicht zum Vergnügen oder zur Erbauung der Be­trach­te­r:in­nen gedacht, vielmehr würden sie ihr eigenes Leben führen – als Teil dieser Welt, aber auch von ihr abstrahiert.

Noch bis zum 18. Juni 2023 widmet das Kunstmuseum St. Gallen Self eine große Einzelausstellung. Für das Bildmaterial danken wir der Künstlerin sowie den Galerien Eva Presenhuber und Pilar Corrias. www.tschabalalaself.com, www.presenhuber.com, www.pilarcorrias.com.

⇥Wilhelm Werthern

Le Monde diplomatique vom 13.04.2023