Tiina Itkonen
von Wilhelm Werthern
Die Fotografin Tiina Itkonen hat in Turku und Helsinki studiert. Heute lebt und arbeitet sie in Helsinki. Seit 1995 fährt sie regelmäßig nach Grönland, wo sie die polare Landschaften und ihre Menschen fotografiert. Sie ist über 1.500 Kilometer entlang der Westküste Grönlands gereist, mit Hundeschlitten, Fischer- und Segelbooten, per Hubschrauber und Propellerflugzeug und auf großen Schiffen. Sie hat die nördlichsten besiedelten Gegenden der Erde besucht und dort Wochen und Monate verbracht.
Beim Fotografieren verwendet Tiina Itkonen häufig ein großes Panoramaformat, um so ein Gefühl für die scheinbar unendliche Weite der weitgehend unberührten Landschaften zu vermitteln. Sie fotografiert im Morgenlicht, tagsüber, in der Abenddämmerung und im Mondlicht und wartet oft stunden- und sogar tagelang auf den richtigen Moment; dabei hat sie gelernt, subtile Veränderungen wahrzunehmen. „Was ich heute sehe, existiert morgen nicht mehr“, so beschreibt die Künstlerin ihre Erfahrung.
Itkonens Fotografie hat dokumentarischen Charakter und ist im besten Sinne engagierte und in der Tat politische Kunst, denn sie zeigt eine Welt, die aufgrund der Erderhitzung extrem gefährdet ist. Man kann gar nicht anders, als sie auch als Aufruf zum Klimaschutz zu lesen. Aktuell sind Arbeiten von ihr in der Gruppenausstellung „Ewiges Eis“ im Museum Sinclair Haus in Bad Homburg sowie in einer Soloausstellung im Maison de l’eau im französischen Cahors zu sehen.
Für das Bildmaterial danken wir der Künstlerin und der Galerie Persons Projects.
tiinaitkonen.com, personsprojects.com
Wilhelm Werthern