13.10.2022

Lunita-July Dorn

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Lunita-July Dorn

von Wilhelm Werthern

Ich häng an meiner Gebärmutter, 2020, Acryl auf Leinen, 200 × 140 cm

Die Arbeiten von Lunita-July Dorn sind mir erstmals beim Rundgang in der Kunsthochschule Weißensee aufgefallen, wo die 1999 in Berlin geborene Malerin und Zeichnerin seit 2020 studiert.

Ihre Bilder malt sie direkt auf die Leinwand, ohne jegliche fotografische Vorlagen oder Vorstudien, ganz spontan „aus dem Kopf heraus“, wie sie sagt. Meist sind es großformatige Bilder symbolisch aufgeladener, folkloristisch anmutender Traumwelten, die sich einer einfachen Interpretation entziehen. Dabei tauchen immer wieder Motive wie Zigaretten und Spielkarten sowie klassische Motive aus Stillleben auf. Der Prozess des Malens bleibt häufig sichtbar; Übermalungen werden nicht komplett ausgeführt, so dass frühere Schichten zu sehen sind.

Auf die Frage nach Vorbildern oder Inspira­tions­quellen aus der Kunstgeschichte nennt sie Frida Kahlo, betont aber, dass für ihre Arbeit vor allem der kontinuierliche und ständige Austausch mit Kom­mi­li­to­n:in­nen und Leh­re­r:in­nen an der Kunsthochschule von entscheidender Bedeutung sei.

Für das Bildmaterial danken wir der Künstlerin. instagram.com/lunitajulydorn/

Wilhelm Werthern

Le Monde diplomatique vom 13.10.2022, von Wilhelm Werthern