08.09.2022

Mathieu Pernot

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Mathieu Pernot

von Wilhelm Werthern

Jonathan, Arles, 2001

Die künstlerische Praxis des 1970 in Fréjus geborenen Fotografen Mathieu Pernot ist stark von der Dokumentarfotografie geprägt. Zumeist arbeitet er in auf längere Zeit angelegten Serien. Das Bild auf dieser Seite stammt aus der Serie „Les Gorgan“. Die Gorgans sind eine Roma-Familie, die Pernot seit Mitte der 1990er Jahre kennt und seither regelmäßig besucht und fotografiert.

Diese Arbeit bewegt sich im Spannungsfeld von dokumentarischer Fotografie und partizipativer ethnografischer Fotografie. In einem Interview erklärte Pernot einmal, er interessiere sich vor allem für die „Ränder der Dinge“. Doch auch wenn er keine Menschen porträtiert, geht es in seinen Arbeiten meist um Marginalisierte, wenn er beispielsweise in einer verlassenen psychiatrischen Klinik fotografiert oder in einem Gefängnis kurz vor dessen Abriss.

Mathieu Pernot hat Kunstgeschichte in Grenoble und dann an der École Nationale de la Photographie in Arles studiert. Heute lebt und arbeitet er in Paris. Bis zum 18. September sind Arbeiten aus der Serie „Les Gorgan“ auf der Berlin Biennale zu sehen. Für das Bildmaterial, dessen Copyright bei der VG Bild-Kunst Bonn liegt, danken wir dem Künstler.

www.mathieupernot.com, www.berlinbiennale.de ⇥Wilhelm Werthern

Le Monde diplomatique vom 08.09.2022, von Wilhelm Werthern