Maziar Moradi
Der Fotograf ist 1975 im Iran geboren, hat an der HAW Hamburg studiert und lebt jetzt in Berlin. Moradi arbeitet hauptsächlich konzeptionell. Er inszeniert in seinen Fotografien Geschichten nach, die er gehört hat – und zwar mit ihren Erzählern. Er ist also Zuhörer und Erzähler, Fotograf und Regisseur in einem. Das Inszenierte der Arbeiten wird herausgestellt (man denkt unwillkürlich an Filmstills), und doch wirken sie irritierend authentisch. Zudem haben sie oft etwas Rätselhaftes, da die Geschichten über die Bilder hinaus nicht erklärt werden – es bleibt also den Betrachtern überlassen, sich die Erzählungen selbst auszumalen. Nur die Titel der Serien geben einen Hinweis: Die Serie „1979“ zeigt die Geschichten vieler Familienmitglieder während der iranischen Revolution von 1979 und des anschließenden Irak-Iran-Kriegs, und „Ich werde deutsch“ (von einem Stipendium der VG Bild-Kunst unterstützt) erzählt von Immigranten in Deutschland. Vom 12. 9. bis 31. 10. zeigt die Robert Morat Galerie (www.robertmorat.de) in Hamburg Arbeiten aus beiden Serien. www.maziar-moradi.de. Wilhelm Werthern