Fred Hüning
von Wilhelm Werthern
Fred Hüning ist 1966 in Kellinghusen geboren, heute lebt er in Berlin. Er arbeitet sowohl analog als auch digital. Viele seiner früheren, auch als Bücher erschienenen Serien wirken privat, geradezu intim und erzählen von seinem Familienleben. Immer wieder gibt es, gerade in den Stillleben, deutliche Bezüge zur Kunstgeschichte. Diesen Faden nimmt der Künstler auch noch einmal sehr witzig in der Serie „Recomposed“ auf, in der er berühmte Motive aus der Geschichte der Malerei neu interpretiert.
In seiner neuesten Serie „Keine Angst vor Rot, Gelb und Blau“ (eine Hommage an Barnett Newman, noch bis zum 6. Februar in der Kommunalen Galerie Berlin als Teil der Gruppenausstellung „Hi How Are You“ zu sehen) untersucht er – „völlig befreit vom Zwang zum Narrativ“, wie er selbst schreibt – die Gegenstände seines Ateliers auf die Grundfarben Rot, Gelb und Blau. Er fotografiert gefundene und arrangierte Stillleben und misst die Farbwerte in Photoshop. Die quadratischen Messfelder fotografiert er dann vom Bildschirm ab und integriert sie als Bild im Bild und „visuelle Störung“. In den Arbeiten kommen Dinge aus Ost und West, aus dem 20. und dem 21. Jahrhundert, Eigenes und Gefundenes zusammen.
Wilhelm Werthern