11.03.2021

Ameh Egwuh

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Ameh Egwuh

von Wilhelm Werthern

Ameh Egwuh, At the Balcony II (Evening Reflections), 2020, 137 x 152 cm

Der 1996 geborene nigerianische Künstler Ameh Egwuh setzt sich in seiner Malerei immer wieder mit Linien auseinander. Er lässt sich von der traditionellen Ziernarben-Kunst der Ife sowie der Symbolsprache Adinkra und der Ndsibidi-Schrift inspirieren. Ebenso sind die Linien und geometrischen Muster, die er für die Darstellung von Haut und Hintergründen verwendet, von den Textilien seiner Heimat im Bundesstaat Benue beeinflusst. Seine Bildsprache ist eklektisch und dabei absolut heutig. Er zeigt vor allem Alltagsszenen. Die Figuren aus der Serie „Solitude and Bliss“ sind entweder allein oder höchstens zu zweit, viele haben nur eine Katze als Gesellschaft. Sämtliche Arbeiten sind 2020 entstanden und spiegeln somit auch die Lebenswirklichkeit in Zeiten der Pandemie wider. Sie wirken aber nicht trost- oder hoffnungslos, sondern äußerst lebensfroh.

Ameh Egwuh hat Bildende Kunst in Abraka (Bundesstaat Delta) studiert und lebt und arbeitet heute in Lagos. Für das Bildmaterial danken wir der Galerie Rele in Lagos.

⇥Wilhelm Werthern

Le Monde diplomatique vom 11.03.2021, von Wilhelm Werthern