12.11.2020

Fabian Treiber

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Fabian Treiber

von Wilhelm Werthern

„Dryer at Night“, 2019, Acryl, Tusche und Pastell auf Leinwand, 130 x 95 cm

„Mein Sujet ist das Interieur, mein Medium die Malerei“ – so lakonisch umreißt Fabian Treiber seine künstlerische Praxis. Sein Ausgangspunkt ist dabei immer das, was er einen „Farbklang“ nennt. Er beginnt mit der ungrundierten Leinwand und gelangt über unlasierte Farbflächen und sich überlagernde Lineaturen zu Formen und schließlich zu Gegenständen. Seine Motive wachsen, so nennt er das, während des Malprozesses heran. Sie beziehen sich nicht auf reale Vorbilder, sondern „speisen sich aus Erinnertem und Spekulationen“. Sie entstehen im Dialog zwischen Künstler und Bild – er bezeichnet seine Werke als „gleichberechtigte Gesprächspartner“. Im Malprozess trifft Treiber Entscheidungen immer formal, nicht narrativ. Das führe dazu, „dass die Bilder irgendwie nicht stimmen, aber doch richtig sind. Das Falsche emanzipiert die Malerei und weist sie als autonome Entität aus.“ Für das Bildmaterial danken wir dem Künstler, der Galerie Mark Müller in Zürich und der Galleri Kant in Kopenhagen. Fabian Treiber ist 1986 in Ludwigsburg geboren, er lebt und arbeitet in Stuttgart. Bis zum 19. Dezember zeigt die Züricher Galerie Mark Müller neueste Arbeiten des Künstlers in einer Einzelausstellung. www.markmueller.ch, www.fabiantreiber.de

⇥Wilhelm Werthern

Le Monde diplomatique vom 12.11.2020, von Wilhelm Werthern