09.04.2020

Yuya Suzuki

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Yuya Suzuki

von Wilhelm Werthern

Archegraph Study Beijing, 2018, Acryl auf Papier, 60 x 42 cm

Der 1983 in Fukushima geborene Künstler Yuya Suzuki ist ein Flaneur. Er geht in Städten auf der ganzen Welt spazieren und fotografiert, was er sieht: aufeinandergestapelte Kartons, eine Jacke am Zaun oder ein verrammeltes Haus. Im Atelier entscheidet er dann, welche von den Fotomotiven sich für abstrakte Zeichnungen eignen. Aus manchen Zeichnungen entstehen später Bilder oder Skulpturen. Es sind amorphe Formen und semisymmetrische Muster in oft strahlenden Farben. Seine Zeichnungen, Malereien und Skulpturen fungieren als Phoneme oder Silben in einer abstrakten, unverständlichen Sprache, die sich vielleicht als ein kodierter Text oder ein musikalisches Muster beschreiben lassen. Sie wirken wie Piktogramme, deren Bedeutung wir nicht rational verstehen, aber möglicherweise emotional begreifen können.

Der Künstler lebt und arbeitet in Sapporo und Berlin. Für das Bildmaterial danken wir der Galerie Migrant Bird Space Berlin. www.migrantbirdspace.com, www.yuyasuzuki.com

Wilhelm Werthern

Le Monde diplomatique vom 09.04.2020, von Wilhelm Werthern