Gestern in LMd, heute in den Nachrichten
Immer noch mehr Waffen
Die 100 weltweit größten Rüstungskonzerne haben ihren Umsatz im Jahr 2018 erneut erhöht. Der jüngste Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts (Sipri) ermittelt einen Zuwachs von 4,6 Prozent gegenüber 2017. Seit 2002 verzeichnet Sipri eine Steigerung um fast 50 Prozent; dabei haben die fünf umsatzstärksten Unternehmen ihren Sitz allesamt in den USA. Dass Lockheed Martin, Boeing und Co. insbesondere von ihren Waffenexporten in die Krisenregion Naher Osten profitieren, hat Tom Stevenson im Juli 2019 in seinem LMd-Text „Es ging nie nur ums Öl“ aufgezeigt. Derweil versucht die französische Rüstungsbranche, neue Märkte in Südostasien zu erschließen – etwa für ihren Kampfjet Rafale. Welche Rolle dabei gewisse Großmachtfantasien der Kolonialzeit spielen, beleuchtete Romain Mielcarek in LMd vom Dezember 2018.
Sorgenkind Grönland
Das Kaufinteresse, das US-Präsident Trump an dem autonomen Gebiet des Königreichs Dänemarks geäußert hat, sorgt in Kopenhagen offenbar für Unruhe. In seinem jüngsten Report hat der dänische Auslandsgeheimdienst FE das Territorium am Rand der Arktis auf Platz 1 der Liste nationaler Sicherheitsprobleme gesetzt, noch vor den Problemfeldern Terrorismus und Internetkriminalität. Zur Begründung verwies FE-Chef Lars Findsen auf das „Machtspiel“, das zwischen den USA und anderen „globalen Mächten“ um Grönland in Gang gekommen sei. Wie dieses Machtspiel aussieht, und welche Ziele die USA verfolgen, hat Michael T. Klare in LMd vom Oktober 2019 analysiert. Dabei zeigt er auf, warum die Erderwärmung auch das Interesse am Rohstoffreichtum des dänischen Territoriums anheizt.
Sühne für Berta Cáceres
In Honduras hat ein Gericht die Mörder von Berta Cáceres zu langen Haftstrafen verurteilt. Die Umweltaktivistin war im März 2016 in ihrem Haus in La Esperanza erschossen worden. Sie hatte sich für die Rechte der indigenen Lenca eingesetzt und deren Protest gegen den Bau eines Wasserkraftwerks unterstützt. „Das mörderische Geschäft mit der Wasserkraft“ hat Cécile Raimbeau in LMd vom Dezember 2016 beschrieben. Honduras zählt für Umweltschützer zu den unsichersten Ländern weltweit. Alexander Main berichtete in LMd vom Januar 2018, auf welche brutale Weise das Militär im Bündnis mit privaten Sicherheitsfirmen versucht, den Widerstand gegen Raubbau und Umweltzerstörung zu brechen.
