400 Jahre Don Quijote
Im Jahr 1605 erschien der erste Band des Romans „El ingenioso hidalgo Don Quijote de la Mancha“ von Miguel de Cervantes Saavedra. Erzählt werden darin die Abenteuer des spanischen Junkers Alonso Quijano, der infolge einer übermäßigen Lektüre von Ritterromanen den Verstand verliert und als selbst ernannter Ritter Don Quijote in die Welt hinauszieht.
Im Prolog des ersten Bandes gesteht Cervantes freimütig ein, nur Stiefvater des Quijote zu sein und seine Geschichte aus Archivmaterial zu kompilieren. Dieses Material geht ihm bereits im 8. Kapitel aus, doch glücklicherweise stößt er in Toledo auf ein arabisches Manuskript des Quijote, „geschrieben von Sidi Hamét Benengelí, arabischem Geschichtsschreiber“. Ein Übersetzer ist im ehemaligen Viertel der jüdischen und maurischen Kaufleute rasch gefunden: Zu arabischem Autor, moriskischem Übersetzer und neuchristlichem Herausgeber (Cervantes entstammte wahrscheinlich einer Familie konvertierter Juden aus Córdoba) gesellt sich ein spanischer Plagiator, Alonso Fernández de Avellaneda, der 1614 einen apokryphen zweiten Teil des „Don Quijote“ herausbringt, auf den Cervantes in seinem eigenen zweiten Teil (1615) verschiedentlich Bezug nimmt.
Der aus Marokko stammende Schriftsteller Tahar Ben Jelloun (geboren 1944 in Fes) lebt seit 1971 in Paris, doch bis in die jüngste Zeit spielen seine Werke zumeist in Marokko („Ich schreibe, um die Differenz zu sagen“). Für „Nacht der Unschuld“ wurde er 1987 mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet. Im Juni 2004 erhielt er in Dublin den hoch dotierten International IMPAC Dublin Literary Award. In diesem Herbst erscheint „Papa, woher kommt der Hass?“, Berlin (Rowohlt Berlin) 2005.
Zuletzt erschienene Romane von Tahar Ben Jelloun in deutscher Sprache: „Das Schweigen des Lichts“, Berlin (Berlin Verlag) 2001; „Die Schule der Armen“, Berlin (Rowohlt Berlin) 2002; „Der letzte Freund“, Berlin (Berlin Verlag) 2004.