Gérard Quenum
Seine Skulpturen sind eklektische Mischungen: Sie bestehen aus recycelten objets trouvés, deren unterschiedliche Geschichten zur Bedeutung der Werke beitragen und die zu einer Art Porträt zusammengesetzt werden. Manchmal werden sie auch zu ganzen Szenerien verarbeitet. Sehr gern verwendet er alte Puppen, die damit zum zweiten Mal recycelt werden, da sie meist von europäischen Kindern abgelegt und in Hilfspaketen nach Afrika geschickt wurden. Deutlich sieht man ihnen an, dass sie ursprünglich weiß waren, bevor der Künstler sie schwarz gemacht hat, üblicherweise mit einem Bunsenbrenner beziehungsweise einer Lötlampe. Das Ergebnis sind witzige, anrührende, aber auch politisch aufgeladene Arbeiten, die eine erhebliche ästhetische Wucht entwickeln.
Gérard Quenum ist 1971 in Porto Novo, Benin, geboren. Vom 20. September bis zum 27. Oktober ist seine Ausstellung „Dolls Never Die“ in London zu sehen, in der October Gallery (www.octobergallery.co.uk), der wir für die Abbildungen danken. Wilhelm Werthern