09.08.2018

Grace Weaver

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Grace Weaver

finale, 2017, Öl auf Leinwand, 153 x 127 cm Nick Ash

Die 1989 in Vermont geborene Malerin Grace Weaver will der großformatigen Malerei eine mädchenhafte Perspektive hinzufügen. Ihre Bildsprache, die kunsthistorische mit popkulturellen Elementen mischt, ist betont feminin und „cute“, also niedlich. Ihre Bilder sind Auseinandersetzungen mit der Lebenswirklichkeit von privilegierten US-amerikanischen „Millennials“, mit Handy und Laptop als selbstverständlichen Begleitern – und ohne erkennbare Berührungspunkte zwischen den Figuren.

Am wichtigsten sind Weaver die knalligen Farben. Mit ihnen will sie, wie sie selbst sagt, eine eigene Atmosphäre schaffen, und sie wünscht sich, dass man eher gefühlsmäßig als intellektuell auf sie reagiere. Es geht ihr darum, so sagte sie einmal in einem Interview, Farben so miteinander zu kombinieren, dass eine „Art von groteskem Zuviel entsteht“. Dies sei ihr „glücklichster Erfolg“. Ihre Farben solle man eher schmecken als sehen, und es sei durchaus beabsichtigt, dass man sie zu süß fände. Grace Weaver lebt und arbeitet in New York. Für das Bildmaterial danken wir den Galerien Soy Capitán, Berlin, und James Cohan, New York.

www.soycapitan.de, www.jamescohan.com

⇥Wilhelm Werthern

Le Monde diplomatique vom 09.08.2018