08.03.2018

Paco Knöller

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Paco Knöller

Künstliche Paradiese – Schlafmohnalphabet 89, 2015, Ölkreide und Lack auf Holz, 40 x 40 x 6 cm

Die Ölkreidearbeiten auf Holz von Paco Knöller sind eine Mischung aus Malerei und Zeichnung. In einem ersten Schritt werden die Bildträger aus Holz mit Farbfeldern aus Lack versehen (gut zu sehen auf der Arbeit auf S. 1), auf die der Künstler dann Schichten aus Ölkreiden aufträgt. Die Zeichnung schließlich wird meist mit einem Messer ausgeführt – so werden die tieferliegenden Farbschichten freigelegt. Man kann also von einer geradezu sezierenden Arbeitsweise sprechen. Knöllers Werk ist eine Auseinandersetzung mit dem symbiotischen Verhältnis von Linie und Farbe wie auch dem von Linearität und Bildraum. Dabei geht es nicht um Illusion oder Illustration: Knöller zeigt, wie Erlebnisse, Eindrücke und Realitätspartikel in eine abstrakte Handschrift übersetzt werden. Der „Malerzeichner“ Paco Knöller, 1950 im schwäbischen Obermachtal an der Donau geboren, lebt und arbeitet in Berlin. Ab dem 16. März zeigt die Galerie Thomas Schulte eine Einzelausstellung mit dem Titel „Atemblau“. Für das Bildmaterial danken wir dem Künstler. www.galeriethomasschulte.de

⇥Wilhelm Werthern

Le Monde diplomatique vom 08.03.2018