13.07.2017

Jörg Sasse

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Jörg Sasse

6544, 2007, 100 x 180 cm

Jörg Sasse sagt von sich, er knipse viel, sei aber kein Fotograf. Es geht ihm nie um das Abbilden, sondern um das Bild selbst. Deshalb tragen seine Bilder auch nie Titel, die auf das Abgebildete verweisen; vielmehr erhalten sie zufällig generierte Zahlenkombinationen. Wichtig ist ihm nicht so sehr das Motiv als vielmehr Formen und Farben, Linien und Flächen. Insofern ist es kaum verwunderlich, dass man sich bei vielen seiner Bilder durchaus an Malerei erinnert fühlt. Manchmal bedient er sich auch fremder Fotografien, die er auf Flohmärkten und bei Haushaltsauflösungen sammelt und dann digital bearbeitet. Oft hat man das Gefühl, es stimme etwas nicht mit ihnen, so fordern sie den genauen Blick. Marcel Baumgartner nennt Sasse einen „Arbeiter am Bild“.

Jörg Sasse hat in Düsseldorf bei Bernd und Hilla Becher studiert und lebt heute in Brandenburg. Bis zum 18. August sind Arbeiten von ihm im Städel Museum in Frankfurt am Main in der Ausstellung „Fotografien werden Bilder: Die Becher-Klasse“ zu sehen. Für das Bildmaterial (Copyright: VG Bild-Kunst, Bonn) danken wir der Galerie Wilma Tolksdorf und dem Künstler (www.wilmatolksdorf.de; www.c42.de).⇥Wilhelm Werthern

Le Monde diplomatique vom 13.07.2017