09.02.2017

Henrik Spohler

zurück

Henrik Spohler

In Between 27, Lagerung von leeren Containern, Bilbao, Spanien

Der Fotograf Henrik Spohler arbeitet stets in Serien. Hier zeigen wir Arbeiten aus dreien von ihnen: „Global Soul“ (2002–2008), „The Third Day“ (2011–2012) und „In Between“ (2013–2015). In „Global Soul“ zeigt er die moderne Industriewelt, bevölkert von Maschinen – Menschen haben diese Hightech-Fabriken zwar gebaut, werden aber kaum noch gebraucht. „The Third Day“ bezieht sich auf den biblischen Schöpfungsmythos, nach dem Gott am dritten Tage das Land vom Wasser trennte und in der Erde Pflanzen wachsen ließ. In dieser Serie zeigt Spohler, wie der Mensch die Natur seinen Bedürfnissen unterworfen und sie industrialisiert hat. Sein jüngstes Projekt „In Between“ führt in das Zwischenreich der Logistik, wo Waren immer schneller umgeschlagen werden. Spohlers Fotografien, die geografisch kaum noch zuzuordnen sind, zeichnen sich durch eine ganz eigene Ästhetik aus und changieren zwischen klarer Struktur, einer fast meditativen Monotonie und einem Gigantismus, der jedes menschliche Maß verloren zu haben scheint.

Henrik Spohler ist 1965 geboren und hat an der Folkwangschule in Essen studiert. Er lebt und arbeitet in Hamburg. Bis zum 11. März zeigt die Galerie Robert Morat in Berlin Arbeiten aus der Serie „In Between“, die auch als Buch bei Hartmann Projects erschien. Für das Bildmaterial danken wir dem Künstler. www.henrikspohler.de, www.robertmorat.de

⇥Wilhelm Werthern

Le Monde diplomatique vom 09.02.2017