07.07.2016

Land und Leute

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Land und Leute

Nepal ist ein Binnenstaat in Südasien, der im Norden an Tibet und die Volksrepublik China grenzt und im Osten, Süden und Westen an Indien. Seine Naturräume gliedern sich in drei Hauptregionen: das flache Terai im Süden, das Mittelland und die Hochgebirgsregion des Himalaja.

In dem multiethnischen Staat leben etwa 28 Millionen Einwohner, mehr als die Hälfte von ihnen sind Analphabeten. Es gibt über 100 verschiedene ethnische Gruppen und Kasten sowie 124 verschiedene Sprachen und Dialekte. Das Kastensystem ist offiziell abgeschafft, prägt die Gesellschaft aber nach wie vor.

Seit 2008 ist Nepal eine säkulare und föderale Republik mit sieben Provinzen. Die Regierungskoalition besteht aus der Siebenparteienallianz, einem Bündnis aus zentristischen und linksliberalen Parteien und den Maoisten der Vereinigten Kommunistischen Partei Nepals CPN (UML). Die Maoisten stellen seit Oktober 2015 sowohl den Premierminister, Khadga Prasad Sharma Oli, als auch die Staatspräsidentin, Bidhya Devi Bhandari.

Das durchschnittliche Einkommen liegt bei 645 Dollar im Jahr. 68 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung arbeiten als Subsistenzbauern in der Landwirtschaft, nur wenige in Industrie und Handel. Die Rücküberweisungen von Emigranten betrugen 2014 etwa 5 Milliarden Euro. Durch den Tourismus, der in den 1960er Jahren begann, fließen jährlich etwa 50 Millionen Euro ins Land. Außerdem erhält Nepal Entwicklungsgelder aus dem Ausland.

Nach der Volkszählung von 2011 sind 81 Prozent der Bevölkerung Hindus, 9 Prozent Buddhisten, 4 Prozent Muslime und 3 Prozent Animisten, Christen, Sikhs und andere.

Le Monde diplomatique vom 07.07.2016