Gestern in LMd, heute in den Nachrichten
Kolumbien
In den seit November 2012 laufenden Verhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und der ältesten Guerillaorganisation der Welt, der Farc, in Havanna wurde ein Durchbruch erzielt: Am 23. Juni unterzeichneten Präsident Juan Manuel Santos und der Kommandeur der Farc, Rodrigo Londoño alias „Timoschenko“, den endgültigen Waffenstillstand. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und die Präsidenten von Venezuela, Chile, Mexiko und El Salvador waren dabei, als der Bürgerkrieg, der 220 000 Todesopfer gefordert und 5 Millionen Menschen heimatlos gemacht hat, damit beendet wurde. Der kolumbianische Expräsident Uribe versucht jedoch, den Friedensvertrag zu sabotieren, der eine Änderung der kolumbianischen Verfassung vorsieht. Im Januar 2016 berichtete Maurice Lemoine in Le Monde diplomatique unter dem Titel „Frieden und Wahrheit für Kolumbien“ über die Hintergründe der Verhandlungen von Havanna, die wesentlichen Streitpunkte und Hindernisse bei der Einigung und die geplante – auf beiden Seiten umstrittene – Aufarbeitung von Kriegsverbrechen.
Divestment
Am 30. Juni haben das Europäische Parlament und der Rat der EU ihre Einigung auf neue Regeln für die betriebliche Altersvorsorge bekannt gegeben. Betriebliche Pensionsfonds, die derzeit europaweit Vermögenswerte von etwa 3 500 Milliarden Euro verwalten, müssen ihre Investitionen künftig aus Unternehmen heraushalten, die ihre Gewinne mit schmutziger Energie machen. Einen guten Überblick über die Motive und Methoden der „Divestment“-Bewegung, die dafür kämpft, dass Aktien und Anteile aus den fossilen Energiekonzernen abgezogen werden, bietet Rebecca Solnits Artikel: „In Zeiten des Ernstfalls – Warum wir Ölkonzernen und anderen Klimakillern den Geldhahn zudrehen müssen“, der im Mai 2014 in Le Monde diplomatique erschienen ist.