10.12.2015

Was wann geschah

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Was wann geschah

von Sven Hansen

1886 Birma wird als Provinz Britisch-Indiens zur Kolonie, nachdem es von den Briten im ersten (1824 bis 1826), zweiten (1852) und dritten Anglo-Birmanischen Krieg (1885) schrittweise erobert wurde.

1937 Mit der Herauslösung Birmas aus Britsch-Indien wird das Land britische Kronkolonie.

1942/43 Besetzung Birmas durch die japanische Armee.

1945 Birmas Unabhängigkeitsbewegung unter Führung von Aung San unterstützt die Vertreibung der Japaner durch die Briten.

1947 12. Februar: Das Abkommen von Panglong mit den ethnischen Minderheiten soll zur Grundlage eines föderalen Staats werden. 19. Juli: Ermordung Aung Sans durch innerparteiliche Rivalen.

1948 4. Januar: offizielle Unabhängig­keit. März: Beginn des Bürgerkriegs.

1962 Militärputsch durch General Ne Win, Verschärfung des Kriegs gegen die nichtbirmanischen Völker, Einleitung des „eigenständigen Wegs zum Sozialismus“ unter Führung einer Einheitspartei.

1988 Aung San Suu Kyi kehrt nach Birma zurück. Massenproteste und Rücktritt Ne Wins. August: Verhängung des Kriegsrechts, Ausrufung eines Generalstreiks. In Rangun werden 3000 Demonstranten erschossen. 18. September: Militärputsch durch General Saw Maung. 27. September: Gründung der Nationalen Liga für Demokratie (NLD). Oktober: westliche Staaten verhängen Sanktionen.

1989 Die Militärjunta benennt Birma in Myanmar um. Aung San Suu Kyi wird erstmals unter Hausarrest gestellt.

1990 27. Mai: Die NLD gewinnt die Wahlen mit knapp 60 Prozent der Stimmen, doch das Militär weigert sich die Macht abzugeben.

1991 Aung San Suu Kyi erhält den Friedensnobelpreis.

1995 Der Grenzort Mannerplaw, Sitz mehrerer oppositioneller Gruppen, wird vom Militär eingenommen.

1997 Myanmar wird Mitglied der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean.

2005 Die Junta verlegt die Hauptstadt von Yangon (Rangun) nach Naypyidaw im Landesinneren.

2007 In der „Safranrevolution“ fordern buddhistische Mönche vergeblich die Junta heraus.

2008 Mai: Durch den Wirbelsturm „Nargis“ werden 140 000 Menschen getötet. Trotz der Katastrophe hält die Junta am Referendum über die Verfassung fest, die dem Militär eine Schlüsselrolle gibt. Offiziell stimmen 92 Prozent zu.

2010 November: Die militärnahe Regierungspartei USDP gewinnt die ersten Parlamentswahlen seit 1990, die NLD boykottiert wie Wahl. Kurz darauf wird Aung San Suu Kyi aus dem Hausarrest entlassen.

2011 Thein Sein wird neuer Staatspräsident und leitet schrittweise Reformen ein.

2012 Durch eine Nachwahl wird Aung San Suu Kyi Abgeordnete im Parlament. Die EU setzt die meisten Sanktionen aus. Juni: Im Rakhine-Staat brechen erste Unruhen zwischen Buddhisten und Muslimen aus.

2015 8. November: Aung San Suu Kyis NLD gewinnt bei den ersten freien Wahlen seit 1990 die absolute Mehrheit im birmesischen Parlament.

Sven Hansen

Le Monde diplomatique vom 10.12.2015, von Sven Hansen