12.11.2015

Was wann geschah

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Was wann geschah

1824  Der französische Physiker Joseph Fourrier formuliert in „Mémoire sur les températures du globe terrestre et des espaces planétaires“ erstmals das Prinzip des Treibhauseffekts.

1896 In einem Artikel im Philosophical Magazine and Journal of Science zieht der schwedische Chemiker Svante August Arrhenius (1859 bis 1927, Chemienobelpreis 1903) eine Verbindung zwischen der Konzentration von CO2 in der Luft und der Erderwärmung und schlägt damit eine Erklärung des Treibhauseffekts vor.

1941 Der serbische Geophysiker Milutin Milankoviç entwickelt die astronomische Klimatheorie. Er bestimmt die wesentlichen Klimazyklen, von denen die Intensität der Sonnenstrahlung abhängt.

1958 Der amerikanische Wissenschaftler Charles Keeling (1928 bis 2005) beginnt auf der Station Mauna Loa in Hawaii mit Messungen der Konzentration von Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre. Er belegt den Zusammenhang von menschlicher Aktivität und rasantem CO2-Anstieg.

1972 Die Umweltkonferenz in Stockholm erklärt den Umweltschutz zu einer internationalen Aufgabe. Gründung des UN-Umweltprogramms Unep.

Oktober 1987 Ein französisch-russisches Forscherteam weist anhand der Klima­geschichte der vergangenen 160 000 Jahre einen direkten Zusammenhang zwischen Temperatur und Kohlendioxid-Konzentration in der Erdatmosphäre nach.

Juni 1988 Die Rede des Klimatologen James Hansen über die Klimaerwärmung vor dem US-Kongress löst eine öffentliche Debatte aus.

Dezember 1988 Gründung des Zwischenstaatlichen Ausschusses über Klimaveränderung IPCC (Klimarat).

1992 Auf der UN-Konferenz über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro wird das Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen UNFCCC (Klimarahmenkonvention) verabschiedet. Als höchstes Entscheidungsgremium wird die Vertragsstaatenkonferenz COP etabliert, die jährlich stattfinden soll.

1997 Das Kioto-Protokoll verpflichtet 38 Industrieländer auf das Ziel, den Ausstoß von Treibhausgasen bis zumJahr 2012 um 5 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 zu reduzieren. Die USA unterschreiben das Protokoll, haben es bis heute aber nicht ratifiziert.

2009 Die UN-Klimakonferenz in Kopenhagen (COP 15) scheitert. In einer Absichtserklärung einigen sich die Teilnehmerstaaten zwar darauf, die Erder­wärmung auf höchstens 2 Grad zu begrenzen, jedoch ohne konkrete Bedingungen oder genaue Fristen festzulegen.

Dezember 2012 Auf der UN-Klimakonferenz in Doha (COP 18) wird das Kioto-Protokoll verlängert, aber Russland, Japan und Kanada erklären ihren Austritt. Für 2015 wird das Ziel eines globalen, ehrgeizigen Übereinkommens formuliert.

Le Monde diplomatique vom 12.11.2015