10.09.2015

El Hadji Sy

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El Hadji Sy

Ohne Titel, 1994, Acryl auf Jute, 139 x 112, Foto: Wolfgang Günzel

Der 1954 in Dakar, Senegal, geborene Maler arbeitet mit den unterschiedlichsten Mate­ria­lien und Techniken. Seine Bildträger können Reissäcke aus Jute, Leinwände, Metzgerpapier und sogar Hauswände sein. Er malt gewöhnlich mit Pinseln, benutzte aber schon einmal Fußabdrücke (auch als Protest gegen das westliche Verständnis des Malens, das sich vor allem um Auge und Hand dreht) und verwendet Holz und Teer in seinen Malereien, die er häufig auch als Teil größerer Installationen einsetzt. Er interessiert sich für die Veränderungen des Materials, die seinen Arbeiten eingeschrieben sind. Häufig entstehen seine Bilder auf dem Boden, was einen ganz anderen Körpereinsatz bedeutet. Er selbst sagt: „Ich schaffe kein Gemälde, ich gehe in das Gemälde zurück.“ Die Idee einer „afrikanischen“ Kunst lehnt er ab und plädiert für einen differenzierteren Blick auf die aktuelle Gegenwartskunst in Afrika. El Hadji Sy ist auch als Kurator und Kulturaktivist tätig. Das Weltkulturen Museum in Frankfurt am Main, dem wir für das Bildmaterial danken (Fotos: Wolfgang Günzel), zeigt bis zum 18.  Oktober 2015 die Ausstellung „El Hadji Sy – Painting, Performance, Politics“.

www.weltkulturenmuseum.de

⇥Wilhelm Werthern

Le Monde diplomatique vom 10.09.2015