REPORTER OHNE GRENZEN FÜR INFORMATIONSFREIHEITMeldungen des Monats
Schlechte Nachrichten
Immer häufiger werden Polizeireporter in Kolumbien vom organisierten Verbrechen bedroht. Am 28. Januar erhielten Amilkar Alvear und Jairo Cassiani, die in Montería für die Zeitung Al Día arbeiten, Drohbriefe von der Bande „Los Urabeños“ (BCLU). Darin hieß es, sie hätten die Stadt binnen 48 Stunden zu verlassen, da sie zu viel „geredet“ hätten. Ein Mitarbeiter der Zeitung hatte ähnliche Botschaften per SMS erhalten. Und am 11. Januar wurde in der Hauptstadt Bogotá die Polizeireporterin Jineth Bedoya bedroht, der für die Zeitung El Tiempo arbeitet.
Am 23. Januar wurde in Thailand ein Journalist wegen Beihilfe zu „Majestätsbeleidigung“ zu elf Jahren Haft verurteilt. Der Herausgeber der Zeitschrift Voice of Thaksin, Somyot Prueksakasemsuk war für die Publikation zweier Artikel verantwortlich, die angeblich den König und die Monarchie diffamierten. Die der antimonarchistischen Bewegung der „Rothemden“ nahestehende Zeitschrift war seit 2010 verboten. Somyot wurde im April 2011 verhaftet, als er eine Kampagne gestartet hatte, um den „Majestätsbeleidigungs“-Paragrafen aufzuheben.
In Belgien wurde am 15. Januar ein Urteil gegen die Pressefreiheit gefällt. Yves Desmet, Chefredakteur der Zeitung De Morgen, wurde in Mechelen wegen Verleumdung verurteilt, weil er in einem Leitartikel „falsche“ Ansichten geäußert hatte. In dem Text hatte Desmet dem Generalstaatsanwalt von Antwerpen vorgeworfen, die Verfolgung von Steuerhinterziehern zu vernachlässigen und „schlichte Klassenjustiz“ zu betreiben.
Gute Nachrichten
Anfang Januar ist in Kasachstan der Journalist Tokbergen Abijew wiederaufgetaucht, der seit dem 20. Dezember 2012 vermisst wurde. Kurz vor seinem Verschwinden hatte er angekündigt, wichtige Korruptionsfälle zu enthüllen. Abijews Wiederauftauchen ist aber nur bedingt eine gute Nachricht. Es stellte sich nämlich heraus, dass der Chef des Medienunternehmens Zakon i Pravosudie (Gesetz und Recht) seine Entführung nur vorgetäuscht hatte.