gestern in LMd - heute in den Nachrichten
Nach dem vereitelten Attentat im Flugzeug nach Detroit wurde der Jemen als neuer „Terroristenherd“ entdeckt. Der demokratisch-republikanische Senator Joseph Lieberman hat als Erster „Präventivschläge“ der US-Luftwaffe gegen die dortigen Hochburgen von al-Qaida angeregt. Zunehmend ist in Washington die Rede vom nächsten „failed state“ – nach Afghanistan und Somalia. Das stellt die Regierung Obama vor die Frage, ob man wie in Kabul direkt intervenieren oder wie in Mogadischu regionale (äthiopische) Stellvertretertruppen schicken soll. Wofür sich auf der arabischen Halbinsel die Saudis anbieten, die bereits im jemenitischen Norden präsent sind. Dort bekämpfen sie allerdings keine Al-Qaida-Kämpfer, sondern schiitische Stämme.
Über die inneren Konflikt in dem Land am Roten Meer, über die Stärke der Islamisten und über die Krise des Regimes und ihre lange Vorgeschichte informieren zwei frühere Beiträge in Le Monde diplomatique: „Die zweite Wanderung des Terrors“ von Vicken Chetarian“ im Dezember 2008; „Verdeckter Krieg im Jemen“ von Pierre Bernin im Oktober 2009.
Der strenge Winter bringt die Deutsche Bahn in Schwierigkeiten und das Chaos bei der Berliner S-Bahn auf einen neuen Gipfelpunkt. Betrachtet man im Vergleich dazu die Schweiz, scheint der Verdacht, dass die Probleme etwas mit der Privatisierung vormals öffentlicher Güter zu tun haben, nicht ganz abwegig zu sein. Nachgegangen wird diesem Verdacht im letzten Heft der Edition Le Monde diplomatique mit dem Titel: „Ausverkauft. Wie das Gemeinwohl zur Privatsache wird“. Unter anderem in dem Beitrag der Herausgeberin Nicola Liebert, die sich „Die Lektion British Rail“ vornimmt.