13.09.2013

Luca Lanzi

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Luca Lanzi

Die Zeichnungen und Plastiken des in Bologna lebenden Künstlers Luca Lanzi sind auf den ersten Blick ansprechend und fast niedlich, sehen aus wie Kinderbilder, aber spätestens auf den zweiten Blick wird deutlich, dass ihnen durchaus auch etwas Unheimliches, mitunter fast Bedrohliches innewohnt. Die Figuren haben etwas Maschinenhaftes und erinnern an den italienischen Futurismus, aber auch an Fetischobjekte und Skulpturen aus der Frühzeit der Kunst. Manche wirken wie abgelegtes, früher heiß geliebtes Spielzeug und sind in vielerlei Hinsicht mehrdeutig. Der britische Schriftsteller Ian McEwan schreibt in seinem Essay im Katalog zu Lanzis letzter Berliner Ausstellung 2012 über Lanzis Kunst: „Seine Geschöpfe […] sind beides: unschuldig und beschädigt, grüblerisch und heiter, rein und besudelt […] sie bezaubern uns, wenngleich ihr Verfall uns verwirrt.“

Vom 28. September bis zum 9. November 2013 zeigt die Berliner Galerie Lorch + Seidel Contemporary, der wir für die Abbildungen danken, Arbeiten von Luca Lanzi in einer Einzelausstellung: www.lorch-seidel.de.

Wilhelm Werthern

Le Monde diplomatique vom 13.09.2013, von Wilhelm Werthern